Furniere
(Furnüre), dünne Holzblätter, welche in der Tischlerei zum überziehen
(Furnieren) der aus geringerm
Holz
[* 3] (Blindholz) gefertigten
Möbel
[* 4] dienen, um ihnen das Ansehen der edlern Holzart zu geben. Man schneidet Furniere
besonders aus
Mahagoni,
Jakaranda,
Nußbaum,
Kirschbaum,
Ahorn,
Esche etc., seltener aus
Eichenholz, und bestrebt sich, sie so dünn
wie möglich herzustellen, teils
um an
Material zu sparen, teils um eine mehrmalige Wiederholung der
Zeichnungen oder
Figuren
des
Holzes, welche sich oft schon in geringen
Abständen innerhalb der
Dicke einer
Bohle bedeutend ändern, zu ermöglichen.
Gewöhnliche, etwas starke Furniere
schneidet man 8-10 aus 25
mm, wobei die
Dicke eines einzelnen
Blattes etwa
zu 1,25-1,5
mm ausfällt,
da man die Hälfte auf
Abfall durch Späne rechnen kann. Es kommen aber auch 0,5
mm starke Furniere
vor.
Die krummfaserige, gemaserte
Beschaffenheit des
Holzes, welche ein leichtes Zerbröckeln desselben bedingt, erfordert eine
unwandelbar in gleicher
Ebene stattfindende
Bewegung des schwachen Sägeblatts, welches feine und nur sehr
wenig geschränkte
Zähne
[* 5] besitzen darf.
Für den kleinen Bedarf sägt man mit der Hand, [* 6] für den größern mit Schneidemaschinen, die nur ein einziges Sägeblatt enthalten. Dies liegt ganz allgemein horizontal mit der Zahnseite nach unten und macht bis 300 Schnitte in einer Minute. Nach jedem Schnitt wird die Bohle durch einen Mechanismus um einen sehr kleinen Teil gegen das Sägeblatt vorgeschoben. Bei den Furnierschneidemaschinen mit Kreissäge hat die letztere einen Durchmesser von 1,5-5,5 m und wird aus einer runden gußeisernen Scheibe gebildet, an deren Umfang 10-30 gezahnte, bis 180 mm und mehr in der Breite [* 7] messende Segmente von Stahlblech aufgenietet oder aufgeschraubt sind.
Bei der Furnierhobelmaschine wird die zu verarbeitende Bohle unter einem großen Hobel durchgezogen, oder es bewegt sich der Hobel in horizontaler oder vertikaler Richtung, während das Holz festliegt. Der Hobel macht vorteilhaft einen Winkel [* 8] von 80° gegen die Bewegungsrichtung und ist unter 15° gegen die Holzoberfläche geneigt, er hat eine Geschwindigkeit von 250 mm in einer Sekunde. Die Wirkung wird erleichtert, wenn das Holz vorläufig durch Dämpfen erweicht ist.
Die Spiralfurnierschneidemaschine schält mit einem geraden
Messer
[* 9] von einem cylindrischen Holzblock, der auf einer eisernen
Achse befestigt ist und sich mit derselben langsam dreht, ununterbrochen ein
Blatt
[* 10] ab, dessen
Breite gleich
der
Länge des zerschnittenen
Blockes ist, und dessen
Länge sehr beträchtlich sein kann. Die Furniere
werden auf die
Möbel aufgeleimt
und dienen denselben nicht nur zum
Schmuck, sondern verhindern auch das Verwerfen derselben. Bisweilen verwendet man auch
Unterfurniere
von minderwertigem
Holz, dessen
Fasern sich dann mit denen des äußern
Blattes kreuzen müssen. Beklebt man das
Furnierblatt mit
Papier und erweicht es, so kann
man es auch um
Ecken und Rundungen biegen. Stärkere Furniere
schneidet man für
Parkettfußböden, zu musikalischen
Instrumenten etc. Auch aus
Perlmutter,
Elfenbein,
Schildpatt werden Furniere
geschnitten
und zu allerlei feinern
Artikeln benutzt.