Füger
,
Friedrich Heinrich, Maler, geb. 1751 zu Heilbronn, [* 2] widmete sich in Stuttgart [* 3] unter Guibal der Malerei, sodann in Halle [* 4] dem Studium der Rechtswissenschaft, kehrte aber zur Kunst zurück und bildete sich in Dresden [* 5] unter Öser zum Zeichner aus. Im J. 1774 begab er sich nach Wien [* 6] und von da als kaiserlicher Pensionär nach Rom. [* 7] Von hier 1782 nach Neapel [* 8] berufen, um die Bibliothek der Königin mit Fresken zu schmücken, kehrte er 1784 nach Wien zurück und wurde hier Vizedirektor an der Akademie, Hofmaler und Professor; später ward er Direktor der Gemäldegalerie des Belvedere und starb in Wien.
Seine Werke charakterisieren sich durch ein akademisches
Idealisieren, worin er, wie sein Vorbild
Mengs, das
Höchste der
Kunst
suchte, sowie durch Haschen nach Lichteffekten und durch glänzenden
Vortrag. Auch zeigt er oft eine Hinneigung zu der Manieriertheit
der Davidschen
Schule. Doch sind seine Werke im allgemeinen von trefflicher
Anordnung und gefälliger
Wirkung,
und die Ausführung verrät überall den gediegenen
Techniker. Zu seinen besten
Arbeiten zählen seine
Zeichnungen zu
Klopstocks
»Messiade«, die er auch in
Öl ausgeführt hat (gestochen von Leypold). Die
Mehrzahl seiner Gemälde behandelt mythologische
oder allegorische
Stoffe sowie solche aus der alten Geschichte. In der
Galerie des
Belvedere zu
Wien befinden
sich von ihm:
Adam und
Eva den toten
Abel beklagend (1799),
Johannes der Täufer (1811), die heil.
Magdalena (1816) und die
Allegorie
auf die Segnungen des
Friedens
(Apotheose
Kaiser Franz' I.). Fügers
Einfluß
war in
Wien ein Vierteljahrhundert
hindurch maßgebend.