Fryxell
,
Anders, schwed. Geschichtschreiber, geb. zu
Hesselskog in
Dalsland, widmete sich dem
Studium der
Theologie und Geschichte, ward 1820 zum
Pfarrer ordiniert, 1821
Magister
philosophiae an der
Universität
Upsala,
[* 2] 1828
Rektor des Mariengymnasiums in
Stockholm
[* 3] und 1833 Titularprof
essor, 1835
Pfarrer
zu
Sunna in
Wermland; doch wurde er, seit 1840 Mitglied der schwedischen
Akademie, 1847 beurlaubt, um Muße
zu archivalischen Forschungen im
Ausland, die er in »Handlingar rörande
Sveriges historia« (Stockh. 1836-43, 4 Bde.)
herausgab, und für Ausarbeitung seines Hauptwerks:
»Erzählungen aus der schwedischen Geschichte« (»Berättelser ur svenska
historien«, Bd. 1-46, Stockh.
1832-80), zu haben.
Dasselbe behandelt die schwedische Geschichte in einfacher, überwiegend biographischer und populärer
Weise, mehrfach unter Hinzuziehung neuer
Quellen, ist durch sein gerechtes
Urteil und seine Wahrheitsliebe ausgezeichnet und
teilweise auch in die deutsche, dänische, französische und
englische Sprache
übertragen worden. Ins Deutsche
[* 4] übersetzt
wurden daraus die Geschichte
Schwedens bis zu
Erichs XIV.
Tod von Tinette
Homberg (Stockh. 1842-43, 2 Bde.),
die Geschichte
Gustav
Adolfs von derselben (Leipz. 1842-43, 2 Bde.)
und von einem Ungenannten (das. 1852), die Geschichte
Gustav
Wasas von Ekendahl (Neust.
a. d. O. 1831), die Geschichte
Karls
XII. von
Jenssen-Tusch und Rohrdantz (Braunschw. 1861, 5 Bde.).
Gegen das Werk »Die sozialen Zustände unsrer Zeit«, worin der berühmte
schwedische Geschichtschreiber
Geijer die
Aristokratie
Schwedens geißelt, trat Fryxell
mit einer
Broschüre:
»Von den Verwünschungen der
Aristokratie in der schwedischen Geschichtschreibung«
(Upsala 1845-50, 4 Hefte), in die
Schranken.
Auch um die
schwedische Sprache erwarb er sich
Verdienste, teils sofern
er in seinen Werken den
Gebrauch der Unzahl von
Fremdwörtern,
welche sich in die
schwedische Sprache eingeschlichen haben, möglichst vermied, teils durch seine in
vielen
Auflagen erschienene
Grammatik (»Svensk språklära«),
die den ersten regelmäßigen
Unterricht der schwedischen
Schulen
in der Muttersprache begründete. Während seine politische Geschichte
Schwedens noch fortgesetzt wurde, betrat er ein neues
Feld mit seinen »Beiträgen zur schwedischen Litteraturgeschichte«
(»Bidrag till
Sveriges literatur-historia«, 1860-62, 9 Bde). Fryxell
starb in
Stockholm.