Frontīnus,
Sextus Julius, angesehener röm. Staatsmann, Feldherr und Schriftsteller, erscheint zuerst 70 n. Chr. als Prätor, wurde 74 Konsul, verwaltete hierauf bis 77 als Prokonsul die Provinz Britannien und bekleidete später (wahrscheinlich 97 und 100) noch zweimal das Konsulat; auch war er Augur und Curator aquarum (Aufseher über die Wasserleitungen in Rom), [* 2] zu welch letzterm Amt er 97 von Nerva ernannt wurde. Er starb um 104. Die Früchte seiner reichen Erfahrung und seiner Studien legte er auch in Schriften nieder.
Diese sind: »De re militari Romanorum« (verloren, aber von Vegetius benutzt);
»Strategematon libri IV« (hrsg. von Frontinus
Oudendorp,
Leid. 1731, 1779; von
Gundermann in den »Commentationes philologae Jenenses«, Leipz.
1881),
eine Sammlung von geschichtlichen Anekdoten (erhalten, jedoch durch spätere Zuthaten entstellt und das vierte Buch wahrscheinlich ganz unecht);
»De aquis Romae liber« (oft mit Vitruv zusammengedruckt; hrsg. von Bücheler, das. 1858; deutsch von Dederich, Wesel [* 3] 1841), das mit ziemlicher Genauigkeit von Anlage, Bau und Erhaltung der römischen Wasserleitungen handelt.