Frobisher
(spr. fróbischer,
Forbisher),
Sir
Martin, berühmter engl. Seefahrer, geboren (Geburtsjahr unbekannt) zu
Doncaster
in
Yorkshire, fuhr nach 15jährigen vergeblichen
Versuchen, die
Mittel dazu zu erhalten, 1576 mit zwei kleinen
Schiffen aus,
um eine
nordwestliche Durchfahrt nach
China
[* 2] zu suchen, und gelangte, gen
Norden
[* 3] steuernd, nach
Grönland,
Labrador und unter
63° 8' in eine
Meerenge, die er Frobisher
straße nannte. Als die einzigen
Früchte seiner Expedition brachte er einen
Eskimo
und einen schwarzen, glänzenden
Stein mit, den man für goldhaltig hielt, daher im nächsten Jahr eine zweite Expedition
von drei
Schiffen unter seinem Befehl mit großen Anstrengungen eine ganze
Ladung jener
Steine holte. Im
J. 1578 sandte ihn
Königin
Elisabeth abermals, jetzt mit 15
Schiffen, aus, in dem neuentdeckten Land
(Insel
Hall
[* 4] und
Meta incognita)
ein
Fort zu erbauen und eine
Besatzung nebst Arbeitern dort zurückzulassen.
Eisberge und heftige
Stürme vereitelten die
Gründung der
Kolonie, und die wiederum mitgebrachten
Lasten
des vermeintlichen Goldsteins erwiesen sich als wertlos. Doch hatte Frobisher
einen Teil der Westküste
Grönlands, das er irrtümlich
für die
Insel
Friesland des
Venezianers
Zeno hielt, unter dem
Namen Westengland für die
Königin in
Besitz genommen. Er erhielt
zur Belohnung ein
Kommando in der
Flotte, befehligte 1586 als Vizeadmiral unter
Drake in
Westindien,
[* 5] führte 1588 ein
großes
Kriegsschiff gegen die spanische
Armada und, inzwischen zum
Ritter geschlagen, 1594 zehn
Kriegsschiffe, die dem König
Heinrich IV. zu
Hilfe geschickt wurden. Bei einem
Angriff auf die von den Spaniern besetzte
Küste der
Bretagne verwundet,
starb er wenige
Tage darauf in
Portsmouth.
[* 6] Die
Beschreibung seiner drei
Reisen erschien gesammelt in
Band
[* 7] 3 der
Hakluytschen »Collection of voyages«.
Sein
Leben beschrieb
Jones (Lond. 1878).