Friesel
(Miliaria), ein durchaus unschuldiger Hautausschlag, dem nicht die Bedeutung einer selbständigen
Krankheit zukommt, welcher vielmehr nur als eine begleitende
Erscheinung der verschiedensten fieberhaften
Krankheiten, z. B.
des
Typhus,
Kindbettfiebers, des akuten
Gelenkrheumatismus etc., zu betrachten ist. Man hat zwei
Formen zu unterscheiden: den
weißen und den roten Friesel.
Der weiße Friesel, auch Kristallfriesel,
Porzellanfriesel,
Schweißfriesel
(Sudamina) genannt, kommt
besonders in der Gegend der
Schlüsselbeine, auf der
Brust und dem
Bauch
[* 2] vor und besteht aus zahlreichen zerstreuten, mit klarer
Flüssigkeit gefüllten
Bläschen von der
Größe eines Grießkorns, welche, wie feine Tautropfen, auf vollkommen gesunder,
nicht geröteter
Haut
[* 3] stehen.
Diese
Bläschen bestehen nur wenige
Tage, platzen dann oder trocknen ein und heilen mit
Abschuppung der
Epidermis.
[* 4] Eine Behandlung des Kristallfriesels
ist nicht erforderlich, wie überhaupt der ganze Zustand gar keine Beachtung
verdient. Als roten Friesel
bezeichnet man einen ähnlichen
Bläschenausschlag, welcher auf geröteter
Haut steht und infolge starken
Schwitzens eintritt. Die Hautröte ist hier bedingt durch den
Reiz, welchen der scharfe
Schweiß auf die
Haut ausübt. Durch öfteres Abwaschen der
Haut mit kühlem
Wasser läßt sich dieser etwas juckende
Ausschlag leicht beseitigen.
- Über den Friesel
der
Säuglinge s.
Schälknötchen.