Freyr
in der nord. Mythologie der Sonnengott, Sohn des Njord und der Riesentochter Skade, Bruder der Freyja, ursprünglich ein Wanengott, dann der vorzüglichste und beste unter den Asen, wie Freyja schön von Antlitz und mächtig. Er gebietet über Sonne [* 2] und Regen und das Wachstum der Erde; ihn soll man anrufen um Fruchtbarkeit und Frieden. Er betrübt, wie die ältere Edda berichtet, kein Kind, hilft allen aus Nöten; niemand ist ihm feind. Die Erzählung von seiner Liebe zu Gerda (s. d.) gehört zu den schönsten Mythen des nordischen Altertums.
Insofern er in das
Gewitter übergeht, ist sein Reittier der goldgelbe
Eber Gullinbursti (der »Goldborstige«); überhaupt war
der
Eber ihm besonders heilig, und noch in der christlichen Zeit pflegte am sogen.
Julfest ein Eberbild auf die Tafel, an der
die
Helden zechten, zu kommen und ein jeder, die
Hand
[* 3] auf das
Idol legend, irgend ein
Gelübde zu
Ehren des
Gottes zu thun. Zu Freyrs
Umgebung gehörten die Liosalfar (Lichtelfen).
Seinen Haupttempel hatte in
Upsala.
[* 4] Man pflegte die
heiligsten
Eide bei seinem
Namen zu schwören, in welchem
Fall ein
Eber ihm zum
Opfer gebracht wurde. Sonst
bestanden die
Opfer, welche man dem Freyr
brachte, besonders in
Ochsen, und sein
Bild wurde auf einem
Wagen mit einer jungen, schönen
Priesterin durchs Land geführt.