Frensdorff,
Ferdinand, namhafter Germanist, geb. zu Hannover, studierte die Rechte auf den Universitäten Heidelberg, Göttingen, Berlin und Leipzig, habilitierte sich 1860 in Göttingen als Privatdozent und wurde 1866 außerordentlicher, 1873 ordentlicher Professor des deutschen Rechts. Seine Schriften, durch gediegene und geschmackvolle Behandlung ausgezeichnet, sind: »Die Stadt- und Gerichtsverfassung Lübecks im 12. und 13. Jahrhundert« (Lüb. 1861),
der sich die gehaltvolle und ergebnisreiche Jubiläumsschrift »Das lübische Recht nach seinen ältesten Formen« (Leipz. 1872) sowie die beiden Aufsätze: »Die beiden ältesten hansischen Rezesse« und »Über die Vorarbeiten zu einer neuen Ausgabe des lübischen Rechts« in den »Hansischen Geschichtsblättern« (1871 u. 1873) anschließen;
ferner »Die Chroniken der Stadt Augsburg« (Leipz. 1865-1866, 2 Bde.) in den »Chroniken der deutschen Städte« (Bd. 4 u. 5) und »Ein Urteilsbuch des geistlichen Gerichts zu Augsburg aus dem 14. Jahrhundert« in Doves »Zeitschrift für Kirchenrecht« (Bd. 10, 1871);
endlich das Lebensbild des hannöverschen Staatsmanns »Karl Bertram Stüve« in den »Preußischen Jahrbüchern« (1872-73, Bd. 30-32).
In den »Hansischen Geschichtsquellen« (Bd. 3) gab er heraus: »Dortmunder Statuten und Urteile« (Halle 1882).