Fremdentruppen
,
selbständig organisierte
Truppenteile, welche entweder, wie die holländ. Kolonialtruppen
und die franz. Fremdenlegion (s. d.), auch im
Frieden einen
Bestandteil des
Heers bilden oder nur vorübergehend in Kriegszeiten aufgestellt werden, wie die
Deutsche Legion
[* 2] (s. d.) 1803, die
Englisch-Spanische
Legion 1835, die
Englisch-Deutsche Legion 1855, die
Russisch-Deutsche Legion 1813 u. s. w.
Schon in den
Heeren des
Altertums kommen Fremdentruppen
vor, meist
leichte Truppen
(Bogenschützen und Reiterei), in der
spätröm.
Zeit lieferten german.
Stämme häufig die erforderlichen Elemente, und im Mittelalter werden häufig deutsche, schweiz.,
engl. und spanische Fremdentruppen
genannt.
Schweizer traten
bis in die neueste Zeit als Fremdentruppen
im Dienste
[* 3]
Frankreichs, Neapels, des Kirchenstaates
auf, in letzterm auch
Franzosen und Belgier. Im amerik.
Befreiungskriege kämpften auf amerik. Seite deutsche
und französische Fremdentruppen
, auf engl. Seite deutsche, und deutsche Landsknechte
[* 4] standen während des Mittelalters im
Solde der verschiedensten Mächte. In
Frankreich sind, abgesehen von den
Schweizertruppen,
unter dem ersten Kaiserreiche Fremdentruppen
in außerordentlich großer Zahl verwendet worden, und zwar
deutsche, spanische, italienische, portugiesische und polnische, und während des
Krieges 1870-71 verwendete die Regierung
der nationalen Verteidigung ebenfalls italienische und polnische Fremdentru
ppen.