Freigeist
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s. Freidenker. ^[= (Freigeist), besonders auf religiösem Gebiet ein Mensch, der sich in Beurteilung der höchsten ...]
Freigeist
3 Wörter, 26 Zeichen
Freigeist,
s. Freidenker. ^[= (Freigeist), besonders auf religiösem Gebiet ein Mensch, der sich in Beurteilung der höchsten ...]
(Freigeist), besonders auf religiösem Gebiet ein Mensch, der sich in Beurteilung der höchsten Lebensfragen, namentlich auf religiösem Gebiet, an keine Autorität und kein Herkommen bindet. Als Freidenker bezeichnete man zuerst in England nach dem Vorgang von Ant. Collins (»Discourse of freethinking«, Lond. 1713) sowie von Hume, Blunt, Toland u. a. diejenigen, welche zwar die kirchlichen Zustände Englands scharf und oft spöttisch angriffen, aber an dem Glauben an einen Gott festhielten (s. Deismus), während die französischen Freidenker, wie Voltaire und Rousseau, dann die Encyklopädisten, mit der Zeit zu einem völligen Atheismus gelangten. In Deutschland, [* 4] wo unter französischem Einfluß das Freidenkertum bald Boden gewann (Strauß, [* 5] Feuerbach), nahm die Zahl seiner Anhänger seit Wiederherstellung des orthodoxen Kirchentums bedeutend zu; in Preußen [* 6] entstanden aus dieser Richtung unter der Regierung Friedrich Wilhelms IV. die Freien Gemeinden (s. d.). Der innerhalb der letztern gebildete Deutsche [* 7] Freidenkerbund ist jetzt ein Zweig des am in Brüssel [* 8] gegründeten Internationalen Freidenkerbundes.
Vgl. Noack, Die in der Religion (Bern [* 9] 1853-55, 3 Bde.), und die Zeitschriften-Litteratur bei Freie Gemeinden.