Freienstein
(Kt. Zürich,
Bez. Bülach).
375 m. Gem. und Dorf, am SW.-Fuss des
Irchel, am rechten Ufer der
Töss gegenüber
Rorbas und 2 km
n. der Station
Embrach-Rorbas der Linie
Winterthur-Bülach. Telephon. Gemeinde, mit Ober
Teufen, Unter
Teufen und
Schloss Teufen: 190
Häuser, 1301 reform.
Ew.; Dorf: 122
Häuser, 891 Ew. Die Gemeinde zieht sich von den Ufern der
Töss hinauf bis auf den
Irchel
(896 m). Wein- und Ackerbau, Viehzucht. Wie
Rorbas ist auch Freienstein
ein Dorf mit reger industrieller Tätigkeit: je eine
Baumwollspinnerei (mit 22000 Spindeln), Weberei (mit 340 Arbeitern), Giesserei und Ziegelei.
Auf einem Hügel n. vom Dorf die Ueberreste des
Schlosses Freienstein
, das heute zu einem Kinderasyl mit 40 Zöglingen im
Alter von 6-14 Jahren umgewandelt ist. Gemeinsam mit
Rorbas ein Krankenasyl. Nahe dem
Schloss Teufen Ruinen aus der Römerzeit.
Alemannische Siedelung mit Gräbern nahe dem
Schloss. Die Freiherren von Freienstein
sind schon im Jahre 1360 ausgestorben.
Am Fusse des 1254 zum erstenmal genannten
Schlosses Freienstein
gruppierten sich die Wohnungen der Hörigen
zum Dorf. 1443 nahm
der österreichische Vogt auf der
Kiburg das
Schloss mit Sturm, weil einer seiner Untertanen hier unschuldig gefangen gehalten
wurde. Auf dem nämlichen Hügelzuge auch noch Reste eines alten
Turmes, der die
Dörfer des
Thales weithin
beherrscht. Nach dem Uebergang an die Stadt
Zürich (1452 und 1471) bildeten Freienstein
,
Rorbas und
Teufen mit den umliegenden
Gegenden eine dem Enneren Amt der Landvogtei
Kiburg angegliederte Gerichtsherrschaft. 890: Tiuffen. Vergl. Dändliker, Karl.
Geschichte der Gemeinden
Rorbas, Freienstein
und
Teufen.
Bülach 1870.