Freeden
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Wilhelm Ihno Adolf von, geb. zu Norden [* 2] in Ostfriesland, studierte zu Bonn [* 3] und Göttingen [* 4] Mathematik und Naturwissenschaften, fungierte nach größern Reisen als Lehrer an den Gymnasien zu Norden und Jever, ward 1856 Rektor der Navigationsschule in Elsfleth und dirigierte 1867-75 die in Hamburg [* 5] von ihm begründete norddeutsche (später deutsche) Seewarte. Hier entwickelte er eine ausgebreitete Thätigkeit nach allen Weltteilen in Bezug auf praktische Segelanweisungen, Ozeanographie, Schiffahrtsstatistik, ozeanische Meteorologie und Sturmwarnungen. Im Deutschen Nordpolarverein bemühte er sich um die Förderung deutscher Nordfahrten. 1871 gehörte er dem deutschen Reichstag an, in welchem er sich der nationalliberalen Partei anschloß.
Seit 1877 lebt er in Bonn. Er schrieb: »Die Praxis der Methode der kleinsten Quadrate« (Braunschw. 1863);
»Handbuch der Nautik« (Oldenb. 1864);
»Die wissenschaftlichen Ergebnisse der ersten deutschen Nordfahrt von 1868« (Hamb. 1869);
»Der nordwestdeutsche Wetterkalender« (das. 1869);
»Dampferwege zwischen dem Kanal [* 6] und New York« (das. 1870 und 1872);
»Monatliche Wind-, Strom- und Temperaturkarten des Nord-Atlantic« (das. 1874);
»Barometerbuch zum Gebrauch der Seeleute« (Oldenb. 1885).
1849-50 redigierte er mit Böckel die »Freien Blätter« zu Jever und seit 1870 die »Hansa, Zeitschrift für Seewesen«.