Titel
Frauenberg
,
1) ein aussichtsreicher Gipfel der Hainleite in Thüringen, bei Sondershausen, [* 2] 411 m hoch. Auf seinem Gipfel erbaute 878 Ludwig der jüngere, Sohn Ludwigs des Deutschen, ein Schloß und eine Kirche, die 933 von den Ungarn [* 3] zerstört wurden. Eine später von Otto d. Gr. am Berge gegründete Propstei ging im Bauernkrieg zu Grunde. Jetzt liegt an der Stelle das Dorf Jechaburg. -
2)
Berg im preuß. Regierungsbezirk
Kassel,
[* 4] bei Beltershausen, der höchste
Punkt der Lahnberge (379 m hoch),
die sich im
O. der
Lahn von der Mündung der
Ohm an bei
Marburg
[* 5] vorüberziehen. Früher stand auf dem Gipfel des
Bergs die
Burg
Frauenberg
, um 1252 von der Herzogin
Sophie von
Brabant gebaut und seit 1489 verfallen. -
3) (Bischofsberg)
Berg vor dem Paulsthor der Stadt
Fulda
[* 6] (s. d.), auf dessen Gipfel ein Franziskanerkloster
steht.
Bonifacius hatte hier eine
Kapelle erbaut, woraus später ein weltliches Chorherrenstift hervorging, dessen
Kirche 809 eingeweiht
wurde.
Abt Ebbo hob das
Stift in der Mitte des 11. Jahrh. auf und übergab die Gebäude Benediktinermönchen.
Im 14. Jahrh. wurde der Frauenberg
mit Festungswerken umgeben, im
Bauernkrieg 1525 zerstört und 1623 von neuem
den
Franziskanern übergeben. Im ehemaligen Konventsaal die
Porträte
[* 7] sämtlicher
Bischöfe von
Fulda. -
4) Großes, prächtiges Schloß in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Budweis, dem Fürsten Schwarzenberg gehörig, 1840 bis 1847 im englisch-gotischen Stil an der Stelle der alten, festen Burg erbaut, auf einer Anhöhe über der Moldau und an der Linie Budweis-Wessely der Franz Joseph-Bahn gelegen, mit zahlreichen Kunstgegenständen, Bibliothek, Schloßkapelle, Waffensammlung und schönem Park. Am Fuß des Bergs liegt der Marktflecken Podhrad mit gotischer Pfarrkirche, Bezirksgericht und (1880) 2965 Einw.