Frantz
,
Konstantin, Politiker und Publizist, geb. als Sohn eines Landpfarrers im sog.
Fürstentum Halberstadt,
[* 2] studierte in
Halle
[* 3] und
Berlin
[* 4] Naturwissenschaften, Mathematik und
Philosophie,
schrieb auch einige philos. Werke, u. a. eine
«Philosophie der Mathematik» (Lpz. 1842). 1852 wurde er
Geh. Sekretär
[* 5] im
Auswärtigen
Amt in
Berlin, ging im folgenden Jahre als Konsulatsbeamter nach
Spanien,
[* 6] kehrte 1856 wieder zurück und lebte als Privatgelehrter
in
Berlin, seit 1873 in
Blasewitz bei
Dresden,
[* 7] wo er starb. Frantz
charakterisiert sich in seinen
Schriften als Föderalist, ist, ohne den großdeutschen Standpunkt zu teilen, Gegner der 1866 erfolgten Abtrennung
Österreichs
von
Deutschland,
[* 8] sieht im neuen
Deutschen
Reich nur eine provisorische
Bildung, die in einem zu errichtenden mitteleurop.
Bunde (von der Schelde bis zu den Donaumündungen und von dem Genfersee bis zum Peipussee) als Kern einer allmählich zu bildenden abendländ. Völkergemeinschaft aufzugehen habe. Die darauf bezüglichen Schriften sind: «Vorschule zur Physiologie der Staaten» (Berl. 1857),
«Untersuchungen über das europ. Gleichgewicht» [* 9] (ebd. 1859),
«Dreiunddreißig Sätze vom Deutschen Bunde» (ebd. 1861),
«Kritik aller Parteien» (ebd. 1862),
«Die Wiederherstellung Deutschlands» [* 10] (ebd. 1865),
«Die Naturlehre des Staates» (Lpz. 1870),
«Das neue Deutschland» (ebd. 1871),
«Die Religion des Nationalliberalismus» (ebd. 1872),
«Der Untergang der alten Parteien und die Parteien der Zukunft» (Berl. 1878),
«Der Föderalismus» (Mainz [* 11] 1879),
«Schellings positive Philosophie» (3 Bde., Köth. 1879-80),
«Die sociale Steuerreform» (Mainz 1881),
«Die Weltpolitik» (3 Abteil., Chemn. 1882-83) u. a.