Fransecky
(spr. franski), ursprüngliche Schreibung Franscky, Eduard
Friedrich von, preuß.
General, geb. zu
Gedern in Hessen,
[* 2] trat aus dem Kadettenkorps 1825 als Sekondelieutenant in das 16. Infanterieregiment. Neben dem praktischen
Dienst widmete sich Fransecky
wissenschaftlichen
Studien, insbesondere der Kriegsgeschichte. Die
Früchte dieser
Beschäftigung waren besonders «Geschichte des 16. Infanterieregiments»
(Münster
[* 3] 1834),
später mehrere Veröffentlichungen in den Beiheften zum «Militärwochenblatt»
(Berlin),
[* 4] die hauptsächlich die
Darstellung der Ereignisse bei der schles.
Armee 1813 zum Gegenstand haben. 1843 wurde Fransecky
zum
Hauptmann befördert und in den Generalstab versetzt, dem er bis zu seiner Ernennung zum Regimentscommandeur
(1857) dauernd angehörte. Während dieser
Periode war Fransecky
wiederholt als
Lehrer an der
Allgemeinen Kriegsschule thätig.
In dem
Krieg gegen
Dänemark
[* 5] 1848 wohnte er den
Gefechten bei
Schleswig,
[* 6] Översee, Seggelund und Bierning Kirke bei. Nachdem er 1860-61
als Generalmajor das damalige oldenb. Truppenkorps und die
oldenb. hanseatische
Brigade kommandiert hatte, führte er 1866 die 7. Division
(Magdeburg)
[* 7] ins Feld.
In dem
Gefecht bei
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Münchengrätz sowie in der Schlacht bei Königgrätz
[* 9] und in dem Gefecht von Blumenau bei Preßburg
[* 10] trug Fransecky
viel zu dem glücklichen
Erfolge bei. 1867-69 wurde er alljährlich zur Inspizierung der sächs. Truppenteile kommandiert. Beim Ausbruch des Krieges (1870)
zum kommandierenden General des 2. Armeekorps ernannt, gelang es Fransecky
, dieses Korps nach 16stündigem
Marsch noch rechtzeitig als entscheidende Reserve auf das Schlachtfeld von Gravelotte zu bringen. Fransecky
nahm
an der Einschließung von Metz
[* 11] und nach dessen Fall an der Belagerung von Paris
[* 12] teil, wo er 1. Dez. das Kommando sämtlicher,
zwischen Seine und Marne versammelter Streitkräfte erhielt und am folgenden Tag den großen Durchbruchsversuch
des Generals Ducrot bei Champigny (s. d.) zurückwies.
Vom 2. Jan. bis führte Fransecky
sein Korps, das der Südarmee unter Manteuffel zugeteilt war, über die Côte-d'Or und den
Jura, um durch 16 Gefechte die Bourbakische Armee schließlich bei Pontarlier zum Übertritt auf schweiz.
Gebiet zu zwingen. Noch während der Waffenruhe erhielt Fransecky
das Kommando des neugebildeten 15. Armeekorps (Straßburg),
[* 13] das
er bis zu seiner Ernennung zum Gouverneur von Berlin (1879) führte. 1882 trat Fransecky
in den Ruhestand. Seinen Namen führt ein
Fort bei Straßburg.