Frankfurt
,
[* 1] Großherzogtum, ein
Staat des
Rheinbundes, welcher von
Napoleon für den bisherigen
Kurerzkanzler
und
Primas des
Reichs,
Karl
Theodor v.
Dalberg, der
Eugen
Beauharnais als Nachfolger annahm, errichtet wurde.
Es bestand aus dem Gebiet der Reichsstadt Frankfurt
, dem
Fürstentum
Aschaffenburg,
[* 2] mehreren andern mainzischen
Parzellen, der
Reichsstadt
Wetzlar
[* 3] und den Fürstentümern
Hanau
[* 4] und
Fulda,
[* 5] hatte einen Flächenraum von 5160 qkm (95 QM.) und 302,000 Einw.
und
war in vier
Departements geteilt.
Die am erteilte Verfassung des Staats war der westfälischen nachgebildet und trug ein ganz französisches Gepräge. Das Truppenkontingent betrug 2800 Mann. Erster Minister war Albini. Dalberg, der sehr despotisch regierte, verließ das Großherzogtum und dankte 28. Okt. zu gunsten Eugen Beauharnais' ab. Der Befehlshaber der verbündeten Truppen, Prinz Philipp von Hessen-Homburg, löste den Rheinbundstaat durch Dekret vom auf.
Vgl. Bernays, Schicksale des Großherzogtums und seiner Truppen (Berl. 1882).