die im Mainthal mit seinen Seitenästen von
Hanau
[* 2] bis
Bamberg
[* 3] gebauten
Weine, meist dem
KönigreichBayern
[* 4] und nur geringenteils
Baden,
[* 5]
Württemberg
[* 6] und
Hessen
[* 7] angehörig. Der Weinbau ist hier sehr alt und wird z. B.
in
Kitzingen
[* 8] urkundlich seit 777 betrieben; vom 13. bis 17. Jahrh. war er weit ausgedehnter
als gegenwärtig, aber erst in der Neuzeit hat rationelle
Kultur Platz gegriffen. Die Frankenweine sind meist Weißweine
(an der
Tauber Rotweine), zeichnen sich, besonders in der
Jugend, durch
Feuer,
Süße und viel
Körper aus und sind bei mäßigem
Genuß sehr gesund und stärkend ( Frankenweine, Krankenweine«).
Auch an den Nebenflüssen des Mains, der Tauber, Wern und Saale (Schloß Saaleck liefert den hochgeschätzten Saalecker) wird
der Weinbau in günstigen Berglagen betrieben. Bis unterhalb Würzburg tritt Muschelkalkformation und in ihrer BegleitungThon
und Kalk mit Mergel auf. Bei Karlstadt wird der UntergrundBuntsandstein (der sog. Röth), das Aufliegende
Muschelkalk und Mergel, am Ausgange des Spessarts ist Buntsandstein mit Gneis und Glimmer vermischt. Vorherrschend werden weiße
Trauben gebaut und zwar meist gemischt Sylvaner, Elben, Gutedel, Trollinger, Traminer, Ruländer, Riesling und Muskateller. Die
bessern Lagen des Hofkellers, des reichen Juliusspitals, sowie des Bürgerspitals zum HeiligenGeist, in
neuerer Zeit auch die bessern Weinberge von Privaten bauen reinen Satz von Riesling, Traminer, Sylvaner, Ruländer. Bei Miltenberg
und Klingenberg a. M. findet sich Rotweinbau und zwar Frühburgunder mit Blauburgunder, ebenso
in den königl. Weinbergen Hörsteins.
Die Frankenweine sind kräftig, voll, reich an Körper, zeichnen sich durch Feuer und eigentümliches Aroma aus,
stehen aber den am Rhein wachsenden Reben im allgemeinen nach. Dem Weinbau und der Weingewinnung wird in neuerer Zeit erhöhte
Aufmerksamkeit geschenkt; insbesondere sucht der unterfränk. Weinbauverein durch Belehrung und Prämiierung zur Vornahme
von reinem Rebsatz, Auslesen u. s. w. aufzumuntern. Die hervorragendsten Marken sind: der Leisten (Eigentum
des Staates und einiger Privaten, am südl. Abhange der Festung von Würzburg etwa 25 ha) und der Stein (Staatseigentum sowie
Eigentum des Bürgerspitals und einiger Privaten, südwestl. Abdachung des am rechten Mainufer liegenden Steinbergs).
Abtsberg bei Seligenstadt (Eigentum des Staates). Der fränk. Weinbau umfaßt etwa 9400 ha, wovon auf Unterfranken allein 8900 mit
einem normalen Ertrag von 18 hl vom Hektar entfallen. Der Hauptstapelplatz des Frankenweinhandels ist Würzburg (zugleich Sitz
der bedeutenden Schaumweinfabrikation); daneben Schweinfurt, Kitzingen, Marktbreit, Marktsteft und Aschaffenburg.