Frankenwald
,
Gebirge in Mitteldeutschland, das Verbindungsglied zwischen dem Thüringer Wald und dem Fichtelgebirge, daher bald zu diesem, bald zu jenem gerechnet, jedoch geognostisch und topographisch ein Gebirge für sich bildend. Im SO. lehnt sich dasselbe in der Gegend der Eisenbahnlinie Hof-Kulmbach unmittelbar an das Fichtelgebirge an und zieht sich in nordwestlicher Richtung nach dem Thüringer Wald hin. Einige nehmen die Grenze am Wetzstein bei Lehesten, andre, besonders Cotta, an den Quellen der Schwarza und Werra an. Es bildet ein 40-50 km breites, unduliertes, gipfelarmes, mit schönem Nadelholz bestandenes Grauwackenplateau von 600 m Mittelhöhe.
Überall findet man dieselben zu ähnlichem
Niveau aufsteigenden, flachen Berghöhen und plumpen
Rücken, überragt von einigen
schärfern quarzigen oder aus
Kieselschiefer bestehenden
Knoten oder unterbrochen von vereinzelten felsigen Grünsteinkuppen,
durchschnitten von steilen, meist merkwürdig gewundenen
Thälern mit scharfen Thalkämmen und halbinselartigen Vorsprüngen.
Einzelne
Kuppen, welche als Teile von
Kugelsegmenten erscheinen, erheben sich wenig über das
Plateau, so:
der Döbra südwestlich von
Hof
[* 2] 799 m, der
Kulm bei
Lobenstein 737 m, der
Wetzstein bei
Lehesten, 821 m, die beiden letztern bisweilen
schon zum
Thüringer Wald gerechnet. Der Frankenwald
bildet eine
Verengerung oder Einschnürung der mitteldeutschen
Gebirgsmasse, an welche von beiden Seiten die
Ebene herantritt.
Darin beruht seine militärische Wichtigkeit, wie sich dieselbe
z. B. im
Krieg von 1806 gezeigt hat.
Vgl.
Gümbel, Geognostische
Beschreibung des
Fichtelgebirges mit dem Frankenwald
(Gotha
[* 3] 1879).