Titel
Frangipani
(spr. frandschi-), röm. Adelsgeschlecht, das, seit 1014 urkundlich
erwähnt, in den
Kämpfen der
Guelfen und
Ghibellinen im 12. und 13. Jahrh. eine hervorragende
Rolle spielte.
Die Frangipani
hatten das
Kolosseum,
[* 3] den
Titusbogen und einen Teil des
Palatin zu
Burgen
[* 4] umgewandelt.
Giovanni Frangipani
,
Herr von
Astura, nahm
Konradin von
Hohenstaufen 1268 auf dessen
Flucht gefangen und lieferte ihn an
Karl von
Anjou aus. Ein
Zweig des
Geschlechts blüht
noch in
Friaul. Das kroatische
Geschlecht Frangipani
oder Frangepani führt zwar seinen Ursprung auf die römischen
Frangipani
zurück, ist aber slawischer Abkunft und heißt eigentlich Frankopan
(»Franz der
Herr«). Aus der 1209 von
Bela III. mit der
Herrschaft Modrusch belehnten
Familie stammten:
1)
Christoph,
Graf von Frangipani
, geb. 1482, schloß sich, nachdem er unter
Maximilian I. und
Ludwig II. gegen
Venedig
[* 5] und die
Türken tapfer gefochten, dem
Gegenkönig
Johann
Zápolya an und verteidigte
Slawonien gegen den
Grafen
Batthyány. Bei der Belagerung der
Burg von
Warasdin tödlich verwundet, starb er 1527.
2)
Nikolaus,
Graf von Frangipani
, zeichnete sich in den
Kriegen
Kaiser
Rudolfs II. gegen die
Türken aus und ward vom
Kaiser
Matthias zum
Ban von
Dalmatien,
Kroatien und
Slawonien ernannt; starb 1647 in
Wien.
[* 6]
3) Franz Christoph, Graf von Tersat, stand mit dem Palatin Wesselényi, Franz Nádasdy und seinem Schwager Peter Zriny an der Spitze der Empörung gegen Kaiser Leopold I. in Ungarn [* 7] und wurde mit Zriny zu Wiener-Neustadt enthauptet. Seine Güter wurden eingezogen und seine Familie des Adels beraubt.