Titel
Franceschini
(spr. -tscheskini), 1) Baldassare, ital. Maler, geb. 1611 zu Volterra, bildete sich in Florenz [* 3] unter Rosselli, malte dann in Volterra, ging aber bald wieder nach Florenz, um sich bei Giovanni da San Giovanni in der Freskomalerei weiter auszubilden. Für den Großherzog malte er die Thaten der Mediceer in vier großen Fresken, andres für Kirchen und Paläste. Später begab er sich nach Rom, [* 4] um die Alten zu studieren, deren guten Einfluß man ¶
mehr
unter anderm in seinem Hauptwerk, Krönung Mariä, in Santa Annunziata zu Florenz, bemerkt. Franceschini
besaß eine leichte Erfindungsgabe
und einen gewandten Vortrag, dem freilich die solide Durchbildung fehlte. In kleinern Bildern sagt er deshalb weniger zu als
in großen. Er starb 1689 in Florenz.
2) Marc Antonio, ital. Maler, geb. 1648 zu Bologna, Schüler von C. Cignani, ging 1704 nach Genua,
[* 6] 1711 nach
Rom, wo er die Kartons für die Musivarbeiten in der Peterskirche zeichnete, und kehrte 1714 nach Genua und dann nach Bologna
zurück, wo er 1729 starb. Franceschinis
Werke tragen den Stempel der letzten Carraccisten: leichte Auffassung, heitere,
gefällige Farbe, angenehme Zeichnung, aber alles höchst oberflächlich. Von seinen Fresken sind diejenigen im Palais Liechtenstein
[* 7] zu Wien,
[* 8] von seinen Ölgemälen ^[richtig: Ölgemälden] die büßende Magdalena in Dresden
[* 9] und der heil. Bartholomäus in Wien
hervorzuheben.