France
(spr. frangs),
Jacques Anatole, franz. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Paris,
[* 3] erhielt seine
Bildung im
Collège Stanislas und widmete sich dann litterarischen
Arbeiten. Nachdem
er mit der biographischen
Studie
»Alfred de
Vigny« (1868) begonnen, veröffentlichte er 1873 seine ersten
Gedichte: »Poèmes
dorés«, und diese sowohl als das an
Goethes
»Braut von
Korinth«
[* 4] sich anlehnende Buchdrama »Les noces corinthiennes«
(1876) fanden besonders wegen ihrer Formvollendung Beachtung. In »Iocaste
et le chat maigre« (1879) betrat France
, der inzwischen Bibliothekar des
Senats und Mitarbeiter des
»Temps« geworden war, mit noch
zweifelhaftem
Glück den
Boden der humoristischen
Erzählung; aber bald ward ihm mit »Le
[* 5] crime de Sylvestre Bonnard«
und »La bûche de
Noël« (1881),
auf welche »Les désirs de
Jean Servien« folgte, ein durchschlagender
Erfolg zu teil. Der Grundzug von France
ist eine milde Resignation, die jedoch den echtesten
Humor in der Auffassung und
Beleuchtung
[* 6] des
Lebens nicht ausschließt.
Noch ist eine andre
Studie: »Lucile de
Chateaubriand, sa vie, ses contes, etc.« (1876), zu
erwähnen.