Français
(franz., weibl. Form: française
, spr.
frangssäh, -ssähs'), französisch;
Franzose, Französin;
Français
580 Wörter, 4'049 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Français
(franz., weibl. Form: française
, spr.
frangssäh, -ssähs'), französisch;
Franzose, Französin;
Français
(spr. frangssäh), Louis, franz. Maler, geb. zu Plombières, trat bei einem Buchhändler in Paris [* 3] in die Lehre, [* 4] gewann dann seinen Unterhalt durch Zeichnen von Vignetten für den Holzschnitt und erwarb sich einen Namen als Lithograph. Sodann machte er Kunststudien unter Gigoux und Corot und stellte im Salon von 1847 seine erste, in Gemeinschaft mit H. Baron gemalte Landschaft aus. Andre Bilder von ihm sind: Park von St.-Cloud, mit Figuren von Meissonier, Sonnenuntergang in Italien [* 5] (Galerie des Luxembourg), Umgebung von Rom [* 6] (1853), ein Fußpfad im Feld (1855). Im Salon von 1861 erschien: Ansicht bei Bas-Meudon;
1863: Orpheus [* 7] am Grab der Eurydike (im Luxembourg);
1864: der heilige Hain, italienische Villa;
1865: neue Ausgrabungen von Pompeji; [* 8]
1866: Umgebung von Rom, Umgebung von Paris;
1868: die Grumternte, das Münsterthal;
1869: der Montblanc;
1872:
Motiv aus dem
Thal
[* 9] von
Sennheim,
Daphnis und
Chloe
(Luxembourg),
Erinnerung an
Nizza.
[* 10] Français
versteht es sehr
wohl, auch einfache
Motive mit tüchtiger
Zeichnung und wahrem
Kolorit durchzuführen, liebt aber dabei doch einen gewissen
idealen Zug,
der bei den modernen
Franzosen nicht häufig ist;
seine italienischen Landschaften pflegen sich durch angemessene Stilisierung, der aber die Naturwahrheit nicht fehlt, hervorzuthun.
Sein Streben geht dahin, die romantische mit der stilisierenden Naturauffassung zu verbinden, wobei er jedoch bisweilen in akademische Kälte verfällt.
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Français
(spr. frang'ssäh), François Louis, franz. Landschaftsmaler, geb. zu Plombières (Vogesen), kam 1829 als Lehrling zu einem Buchhändler in Paris, zeichnete und lithographierte aber daneben so fleißig und so geschickt, daß er Aufträge auf Vignetten und Illustrationen erhielt. Dadurch sah er sich imstande, die Malerei unter Corot und Gigoux zu erlernen und 1837 mit einem (in Gemeinschaft mit Henri Baron) gemalten Bild: der Gesang unter den Weidenbäumen, zu debütieren, worauf dann eine Menge andrer Landschaften folgte. Er sucht das ideale Element mit dem naturalistischen zu verbinden, weiß gewisse Lichtstimmungen in der Natur aufzufassen und treu zu beobachten, bleibt aber dabei gewöhnlich etwas kühl und weiß das Gefühl wenig anzuregen.
Anfangs nahm er seine Motive aus der nordischen Natur und ging allmählich mehr zu der italienischen über, in der er eine große, ernste Wirkung hervorzubringen weiß. Zu den bedeutendem gehören aus seiner ersten Zeit: Weg im Wald von Fontainebleau (1841), der November (1841, eine Waldallee in bläulichem Abendduft), das Ende des Winters (1853, Museum des Luxembourg), aus den Umgebungen von Rom (1853), Thal von Montmorency, Fußpfad im Kornfeld aus den 60er und 70er Jahren: Orpheus am Grab der Eurydike (1863, im Luxembourg), eine Villa bei Rom (1864), der heil. Hain (1864, Museum in Lille), neue Ausgrabungen aus Pompeji (1865), Daphnis und Chloe (1872, ebenfalls im Luxembourg), Erinnerung an Nizza (1873), Hohlweg in Puits-Noir (Morgenstimmung, 1875). Sehr gerühmt werden auch seine bisweilen ausgestellten Zeichnungen und Aquarelle aus der Campagna sowie einige Porträte. 1853 wurde er Ritter und 1867 Offizier der Ehrenlegion.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Français
(spr. frangßäh), François Louis, franz. Landschaftsmaler, geb. in Plombières, war Buchhandlungsdiener in Paris, bis er Gelegenheit fand, künstlerische Studien zu beginnen. Er war Schüler von Gigoux, dann von Corot. Seine mit größter Sorgfalt in den Einzelheiten durchgebildeten Landschaften sind einfach, aber etwas gesucht in den Motiven. Ital. Ansichten herrschen vor, doch hat er auch manche Gegenden seines Vaterlandes gemalt. Hauptbilder sind: Der Park in St. Cloud, Bas-Meudon, Ausgrabungen zu Pompeji (1865), Orpheus (1867), Daphnis und Chloe (1872), Ende des Winters (letztere beide im Luxembourg-Museum zu Paris), Das Bad der [* 11] Diana (1888), Garten [* 12] der Hesperiden (1891).