Frambösie
(v. franz. framboise, »Himbeere«,
Erdbeerpocken, indianische
, amboinische oder große
Pocken,
Beerschwamm), eine
Krankheit, welche sich auf die heiße
Zone beschränkt.
Es bilden sich dabei rote, schwammige
Auswüchse von der
Größe einer kleinen Himbeere bis zu der einer
großen Maulbeere, welchen
Früchten auch das körnige Ansehen ihrer Oberfläche ähnelt. Sie gehen nicht in wirkliche
Eiterung
über, sondern ergießen nur allmählich aus ihrer Oberfläche eine klebrige, sich zu höckerigen Krusten verdichtende
Feuchtigkeit.
Der
Ausbruch erfolgt hauptsächlich, außer am
Gesicht
[* 2] und
Nacken, auch in den Achselgruben, um den
After und
an den
Geschlechtsteilen sowie auch an den untern
Gliedmaßen. Die Dauer der
Krankheit ist in den günstigsten
Fällen bis zum
Höhenpunkt der
Entwickelung 4-5
Wochen und dann etwa noch 14
Tage bis zu vollendeter Abtrocknung; nicht selten aber währt
sie mehrere
Monate oder noch länger. In dieser bisher beschriebenen Gestalt ist die Frambösie
auf der
Küste von
Guinea und in einigen andern
Ländern
Afrikas endemisch und tritt dort hauptsächlich als
Kinderkrankheit auf. Da sie
aber ansteckend ist, so konnte sie sich, besonders mittels des
Sklavenhandels, nach verschiedenen Seiten hin verbreiten und
wurde vorzüglich den westindischen
Inseln zugeführt, wobei sie einen viel schlimmern
Charakter angenommen
hat.