Fraikin
,
Charles
Auguste, belg. Bildhauer, geb. zu
Herenthals, besuchte seit seinem 13. Jahr
die
Akademie in
Brüssel,
[* 2] um sich zum
Maler auszubilden, mußte aber nach dem
Tode des
Vaters das
Studium der
Medizin ergreifen
und ließ sich als
Arzt in der
Nähe von
Brüssel nieder. Indessen blieben seine Mußestunden der
Kunst gewidmet. So bildete
er aus einem Gipsblock mit
Messer
[* 3] und
Feile
[* 4] seine eigne
Büste in Lebensgröße.
Später besuchte er abermals
die
Brüsseler
Akademie und gründete durch die
Statue der
Venus mit der
Taube seinen
Ruf. In
Brüssel führte er unter anderm elf
Standbilder für das
Portal des Stadthauses und den gefangenen
Amor (s. Tafel
»Bildhauerkunst
[* 5] VIII«,
[* 6] Fig.
12) für das Staatsmuseum in
Marmor aus.
Von 1846 bis 1847 verweilt er in Italien. [* 7] Nach seiner Rückkehr vollendete er die Gruppe: Amor und Venus, wofür er zum Ritter des Leopoldordens ernannt ward, nachdem er bereits Mitglied der königlichen Akademie geworden. Eins seiner schönsten Werke ist das Grabdenkmal für die verstorbene Königin von Belgien, [* 8] das er für die Stadt Ostende [* 9] ausführte, sein berühmtestes aber die 1864 vor dem Rathaus aufgestellte, jetzt auf dem Zaavelplatz zu Brüssel befindliche Bronzegruppe der Grafen Egmond und ¶
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Hoorn (s. Tafel
»Bildhauerkunst X«,
[* 11] Fig. 9.),
welche den Höhepunkt der historisch-realistischen Bildhauerkunst Belgiens bezeichnet.