Titel
Fragonard
(spr. -nar), 1)
Jean Honoré, franz.
Maler, geb. 1732 zu
Grasse
(Var), war
Schüler Fragonard
Bouchers,
bildete sich dann in
Rom
[* 2] weiter aus und ward nach seiner Rückkehr durch sein
Bild: Koresos und Kallirrhoe Mitglied der
Akademie.
Dem herrschenden
Geschmack sich anbequemend, verließ er das
Fach der historischen
Malerei ganz und ward der
Maler des
Vergnügens,
der Lust und des heitern Lebensgenusses im
Stil von
Watteau. In der
Revolution verlor er sein durch zahlreiche
Staffelei- und Dekorationsmalereien erworbenes
Vermögen und starb, da er sich der neuen klassizistischen
Richtung nicht mit
Erfolg anzuschließen vermochte, in
Armut und Vergessenheit. Nach ihm stachen die bekanntesten Kupferstecher seiner
Zeit; auch ätzte er selbst eine Anzahl
Blätter nach eigner
Erfindung und nach
Tintoretto,
Lanfranco, S.
Ricci,
Ann.
Carracci,
Tiepolo u. a.
2) Alexandre Evariste, franz. Maler und Bildhauer, Sohn des vorigen, geb. 1780 zu Grasse (Var), war Schüler Davids, verfolgte anfangs die klassische Richtung, ging aber später zur romantischen über. Seine spätern Bilder sind zu theatralisch aufgefaßt. Doch war er glücklich in der Wahl der Motive und keck und sicher in der Ausführung. Er starb in Paris. [* 3] Seine vorzüglichsten Werke sind: die Bürger von Calais [* 4] vor Eduard im Zelt, Maria Theresia auf dem ungarischen Reichstag, der Einzug der Jungfrau von Orléans. Plastische [* 5] Werke von ihm sind: der Fronton in der Deputiertenkammer, die Fontäne am Platz Maubert und das bronzene Standbild der Johanna von Laval in Beaufort.