Foucquet
(spr. fukä), Jean, franz. Maler, geboren um 1415 zu Tours, [* 2] bildete sich in Italien, [* 3] wo er unter anderm ein Bildnis des Papstes Eugen IV. (1445) malte, war vor 1460 in Paris [* 4] ansässig, trat später in den Dienst Ludwigs XI. und starb um 1485. Von seinen geschmack- und empfindungsvoll ausgeführten Tafelbildern haben sich nur wenige erhalten, so: ein Diptychon mit der Madonna und dem knieenden Stifter Etienne Chevalier und St. Stephan (für die Kathedrale in Melun, jetzt zur Hälfte im Museum zu Antwerpen, [* 5] zur Hälfte bei L. Brentano in Frankfurt [* 6] a. M.), ein männliches Brustbild von 1456 (Wien, [* 7] Galerie Liechtenstein) [* 8] und die Bildnisse von Karl VII. und seinem Kanzler Juvenal des Ursins (Paris, Louvre).
Zahlreicher sind seine
Miniaturen. Die
Pariser Nationalbibliothek besitzt eine französische Übersetzung von
Josephus' »Geschichte
der
Juden« mit neun Bildern von ihm und zwei französische Übersetzungen des
Livius, an deren Illumination Foucquet
beteiligt ist,
die
Münchener Hofbibliothek eine französische Übersetzung von
Boccaccios
Buch von der berühmten Unglücklichen
mit einem großen
Bild von ihm.
Sein Hauptwerk war ein Gebetbuch für
Etienne
Chevalier, von dem sich nur die
Miniaturen erhalten
haben (40 bei L.
Brentano in
Frankfurt a. M.).