Forelle
,
Name einiger
Fischarten aus der
Gattung
Lachs
(Salmo Art.). Die Seeforelle
(Rheinanke,
Rheinlanke,
Lachsforelle,
Grundforelle
,
Grundföhre, S. lacustris L.), bis 1 m lang und 25-30 kg
schwer, mit mehr oder weniger gestrecktem,
verhältnismäßig plumpem
Körper, großem
Kopf, kurzer, abgestumpfter Schnauze, 3-4
Zähnen am queren Hinterrand der vordern
kurzen Pflugscharbeinplatte und einer kräftig bezahnten Längsleiste auf dem langen, derben Stiel des
Pflugscharbeins, ist
auf dem
Rücken grün oder blaugrau und wie an den silberigen Seiten mit runden oder eckigen, schwarzen
Flecken, auf der Unterseite mit silberweißem
Glanz versehen.
Höhenschichten der Alp

* 2
Alpen.
Die
Flossen sind grau, die Rückenflosse schwarz gefleckt. Dieser
Fisch variiert sehr stark nach Aufenthaltsort und
Jahreszeit,
und namentlich weicht die sterile Form (Schwebforelle
,
Schwebföhre,
Silberlachs, Maiforelle
) sehr erheblich ab.
Sie bleibt schlanker und zeigt viel weniger die schwarzen
Flecke der fruchtbaren Form.
Letztere wird 78
cm lang und 15 kg schwer.
Sie bewohnt die
Seen der
Alpen
[* 2] und Voralpen, lebt in bedeutenden Tiefen, nährt sich von andern
Fischen und geht im
September
gesellschaftlich in die
Flüsse,
[* 3] um zu laichen.
Hier wird sie erst nach einiger Zeit geschlechtsreif, und die Männchen färben sich dabei unter Schwartenbildung sehr dunkel.
Zum
Ablegen der erbsengroßen, gelben
Eier
[* 4] wühlen sie in kiesigem
Grund reißender
Flüsse muldenförmige
Gruben und kehren dann
in die
Seen zurück, wohin die
Jungen im zweiten
Winter ihres
Lebens folgen. Die Seeforelle
ist nicht sehr
empfindlich und gedeiht auch in tiefen, quellenreichen, kiesgrundigen
Teichen. Das
Fleisch ist sehr geschätzt.
Die Meerforelle
(Weißforelle, in Norddeutschland
Lachsforelle genannt, S. trutta L.), bis 1 m lang und bis 15 kg schwer,
ist der vorigen sehr ähnlich, nur ist ihr
Kopf kleiner, die
Schuppen sind größer, die
Zähne
[* 5] schwächer,
und die des
Pflugscharbeins gehen früher verloren; auf dem
Rücken ist sie blaugrau, an den Seiten silberig, sparsam schwarz
gefleckt oder ungefleckt, unterseits weiß, die paarigen
Flossen und die Afterflosse sind farblos, die übrigen
grau; in der
Jugend ist sie an den Körperseiten orangegelb gefleckt.
Sie lebt in der
Ost- und
Nordsee, dem nördlichen Atlantischen
Meer und dem
Eismeer, tritt an den
Küsten
oft in großer
Menge auf, steigt im Mai, Juni,
Juli in die
Flüsse, aber nicht so weit wie der
Lachs, laicht im
November und
Dezember
und geht im Frühjahr ins
Meer zurück. Sie läßt sich auch in
Seen und
Teichen ansiedeln, und ihr
Fleisch
wird namentlich in
Skandinavien sehr hoch geschätzt. Der
Strandlachs oder unechte
Lachs der
Ostsee ist wahrscheinlich eine sterile
Form dieser Art. Die in den
Buchten von
Neubraunschweig,
Neufundland und
Neuschottland häufige Forelle
, welche im Frühjahr an der
Küste von
Long Island und in der untern
New
Yorker
Bai erscheint, wird dort massenhaft gefangen und, in
Öl
eingelegt, als amerikanische
Sardine
(Menhaden) in den
Handel gebracht.
Forellenporzellan - Fo

* 6
Seite 6.431.
Die Bachforelle
(Teich-,
Wald-,
Stein-,
Alp-,
Gold-,
Weiß-, Schwarzforelle
, S. Fario L.), bis 90
cm lang und 6 kg schwer, mit sehr
gedrungenem, seitlich zusammengedrücktem
Körper, kurzer, sehr abgestumpfter Schnauze, 3-4
Zähnen am
queren Hinterrand der vordern kurzen Pflugscharbeinplatte und doppelreihigen, sehr starken
Zähnen auf dem langen Stiel des
Pflugscharbeins, auf dem olivengrünen
Rücken und den gelbgrünen Seiten mit schwarzen und orangeroten, zuweilen bläulich
umrandeten
Flecken, unterseits messinggelb; die Rückenflosse ist meist olivengrün, die paarigen
Flossen
und die Afterflossen sind weingelb, häufig schwarz pigmentiert, auch erscheinen die
Flossen gefleckt. Die Färbung des ganzen
Fisches variiert ungemein und
¶
mehr
selbst die des Fleisches je nach Wohnort und Geschlechtsverhältnissen von intensivem Rosenrot bis zur Farblosigkeit. Sie findet sich in ganz Europa [* 7] und Kleinasien in klarem, fließendem, luftreichem Wasser, auch in Alpenseen bis 2000 m ü. M. und gedeiht auch in quellenreichen Teichen. Sie wandert nicht wie die andern Arten, laicht von Mitte Oktober bis Dezember, und während dieser Zeit entstehen bei beiden Geschlechtern eigentümliche Hautwucherungen. Zum Ablegen der Eier macht sie seichte Vertiefungen, und nach der Befruchtung [* 8] bedeckt sie dieselben leicht.
Auch von ihr sind sterile Formen bekannt. Sie schwimmt höchst gewandt und schnell, ist sehr scheu und vorsichtig und lebt
von Insekten,
[* 9] Würmern, Egeln, Schnecken
[* 10] und Fischen. Ihr Fleisch ist ungemein zart und seit Ausonius hoch geschätzt.
Bei uns gilt die Bachforelle
als feinster Tafelfisch, das Fleisch ist am schmackhaftesten von April bis September, und am besten
wird der Fisch blau gekocht mit frischer Butter und etwas Zitrone oder gebacken. Am geeignetsten für die
Tafel sind Fische
[* 11] von 0,25-0,5 kg; kleinere zu verspeisen, ist eine arge
Unsitte.