Fondâco
(ital., vom arab. fonduk),
Laden,
Gewölbe.
[* 2] Fondâco
dei Tedeschi (spr. -ki), das
«Kaufhaus
der
Deutschen» in
Venedig,
[* 3] ein am
Großen
Kanal
[* 4] nahe der Rialtobrücke gelegenes, seit dem 12. Jahrh. bekanntes
Gebäude, worin
die deutschen Kaufleute ihren
Handel unter
Aufsicht der venet.
Behörden zu betreiben gezwungen waren. Das
jetzige
Gebäude wurde 1506–8 erbaut, nachdem das
frühere durch einen
Brand 1505 zerstört war.
Spuren von Fresken
Tizians
und
Giorgiones sind noch jetzt vorhanden.
Nach Erlöschen des deutschen
Handels blieb der Fondâco
dei Tedeschi wegen der darin
untergebrachten Sammlungen wertvoller Gemälde
eine Sehenswürdigkeit
Venedigs, bis die franz. Regierung ihn 1806 zum Sitz der obersten
Landes-Finanzbehörde
machte, deren Sitz er seither geblieben ist.
Vgl. Simonsfeld, Der Fondâco
dei Tedeschi in
Venedig (2 Bde., Stuttg. 1887).
– Fondâco
dei Turchi (spr. -ki), das «Kaufhaus
der
Türken» in
Venedig, das Quartier der türk. Kaufleute, seit 1621 in einem prächtigen,
von der Familie
Pesaro im 13. Jahrh. erbauten
Palast am
Großen
Kanal bei
San Giacomo dall' Orio. 1860 ging der Fondâco
dei Turchi
in den
Besitz der Stadt über, die ihn nach dem alten
Plan und mit dem alten Material neu erbaute und das städtische Museum
und die Sammlung Correr hinein verlegte.