Foligno
(spr. -linnjo, Fuligno), Kreishauptstadt in der ital.
Provinz
Perugia, am Topino, in der fruchtbaren umbrischen
Ebene, wo sich die
Eisenbahnen von
Florenz
[* 3] und
Ancona
[* 4] sowie mehrere
Straßen nach
Rom
[* 5] vereinigen, von modernem Aussehen, hat eine schöne
Kathedrale, mehrere andre
Kirchen und ehemalige
Klöster (für die
Kirche
Sant'
Anna malte
Raffael einst die jetzt im
Vatikan
[* 6] befindliche
Madonna di ein elegantes
Theater,
[* 7] großes
Hospital und (1881) 8753 Einw., welche
Gerberei,
Papier- und Konfitürenfabrikation, Wachsbleicherei,
Wein-,
Öl- und Seidenkultur sowie lebhaften
Handel treiben. Foligno
ist Sitz eines
Bischofs, eines Handelsgerichts und einer
Handelskammer
und hat ein
Gymnasium, eine technische
Schule und ein
Seminar. Es ist Geburtsort des Malers
Niccolò
Alunno
(blühte um 1458). -
Im
Altertum hieß die Stadt
Fulginia und gehörte zu
Umbrien. Die schönen
Triften der Umgegend nährten in der alten Zeit die
gepriesenen weißen Opferrinder. Die Perugianer zerstörten den
Ort 1281. Kaum wieder aufgebaut, kam Foligno
unter die Herrschaft
der
Familie Trinci, bis derselben der
Kardinal Vitelleschi 1439 ein Ende machte und Foligno
dem
Papst unterwarf.
Am litt die Stadt arg durch ein
Erdbeben.
[* 8]