Folie
in dünne
Blätter geschlagenes
Metall, vorzugsweise
Zinn,
Blei,
[* 4]
Kupfer,
[* 5]
Tombak,
Silber,
Gold,
[* 6] daher
Zinn-,
Kupfer-, Goldfolie
etc. Silberfolie
, auf einer Seite vergoldet, heißt Goldfolie, gold-
und silberplattierte Kupferfolie
heißt unechte Folie. Die Folie dient besonders, gefärbt oder ungefärbt,
zum Unterlegen oder
Belegen für durchsichtig farbige
Gläser sowie für echte und unechte
Edelsteine,
[* 7] indem
sie die durch den durchsichtigen
Körper fallenden Lichtstrahlen zurückwirft; die
Zinnfolie hat die besondere Benennung
Stanniol
(s. d.). Spiegelfolie
ist eine starke
Sorte
Stanniol. Zu manchen
Zwecken kommt verzinnte Bleifolie
vor, die aus zwei Zinnblättern,
zwischen denen ein Bleiblatt liegt, dargestellt wird. Im übertragenen
Sinn versteht man unter Folie
irgend
einen Gegenstand, der einem andern gleichsam zur Unterlage dient, d. h. denselben hervorhebt,
glänzender erscheinen läßt. So sagt man z. B., daß eine häßliche
Person einer schönen als Folie
diene.
¶
Folie
(franz., spr. follih), Thorheit, Narrheit. Folie
raisonnante (»Wahnsinn mit Überlegung«) nennt man in der Psychiatrie
diejenigen krankhaften Seelenzustände, bei denen der Irre scheinbar richtige logische Gedanken entwickelt, aber trotzdem
die widersinnigsten Handlungen begeht. Dieser Widerspruch findet seine Erklärung entweder darin, daß eine krankhafte Vorstellung
sofort ohne bewußte Überlegung zur That übergeht, wie bei Tobsüchtigen, oder daß die That durch
eine Zwangsvorstellung, welcher der Kranke nicht widerstehen kann, ausgelöst wird. Der Laie ist dann geneigt, die Handlungen
für überlegt zu halten, da ihm die Erfahrung nicht geläufig ist, daß der logische Mechanismus des Urteilens und Schließens
so lange erhalten bleiben kann, bis wirklicher Zerfall der psychischen Leistungen, d. h.
Geistesschwäche und Blödsinn, sich entwickelt. -
Folie
circulaire, regelmäßiger Wechsel zwischen Manie und Melancholie.