Förstemann
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Ernst Wilhelm, Sprachforscher, geb. zu Danzig, [* 2] studierte 1839-43 in Berlin [* 3] und Halle [* 4] unter Grimm, Lachmann, Bopp und Pott, wirkte dann als Lehrer am Gymnasium seiner Vaterstadt, von 1851 ab am Lyceum zu Wernigerode [* 5] und bekleidet seit 1866 die Stelle eines Oberbibliothekars der königlichen Bibliothek in Dresden, [* 6] deren Reorganisation und neue Katalogisierung er durchgeführt hat. Er veröffentlichte: »Altdeutsches Namenbuch« (Nordh. 1854-59, 2 Bde.; 2. Aufl. 1872),
das die Personen- sowie Ortsnamen umfaßt, daneben als selbständiges Werk: »Deutsche [* 7] Ortsnamen« (das. 1863);
ferner: »Die gräflich Stolbergsche Bibliothek in Wernigerode« (das. 1866);
»Über Einrichtung und Verwaltung von Schulbibliotheken« (das. 1865);
»Mitteilungen aus der Verwaltung der königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dresden« (Dresd. 1871, 1876 u. 1881) und »Geschichte des deutschen Sprachstammes« (Nordh. 1874-75, Bd. 1 u. 2),
sein Hauptwerk. Auch besorgte er eine Ausgabe der Dresdener »Mayahandschrift«, eines wichtigen Denkmals der indianisch-amerikanischen Litteratur (Leipz. 1880).