Flußmuschel
(Unio
Phil.), Molluskengattung aus der
Ordnung der
Blattkiemer und der
Familie der Flußmuscheln
(Najades), Süßwassermuscheln, deren
Schloß in jeder
Schale vorn einen einfachen oder doppelten, gestreiften oder gekerbten
Zahn und hinten unter dem Ligament in der einen
Schale einen, in der andern zwei lamellenartige, dem
Rand parallele
Zähne
[* 2] besitzt.
Die
Schale ist dickwandig, der Vorderteil verkürzt, der Hinterteil stark verlängert, der
Wirbel meist
angefressen, die
Oberhaut olivenfarbig.
Die
Gattung ist ungemein formenreich, man hat gegen 500
Arten aus allen
Weltteilen und allen
Zonen beschrieben; es finden sich
aber so viele
Varietäten, daß die Abgrenzung der
Arten durchaus willkürlich erscheint.
Ihre stärkste
Entwickelung erreicht
die
Gattung in
Flüssen und
Seen
Nordamerikas, die ältesten fossilen
Arten stammen aus der
Purbeck- und
Wealdenformation.
Die
Schalen der einheimischen
Arten, welche
Flüsse,
[* 3]
Bäche und
Seen oft sehr reichlich bevölkern
(Malermuschel, U. pictorum L.
u. a.), dienten früher, auch wohl noch jetzt als Näpfchen für
Wasserfarben. Viele
Arten erzeugen
Perlen, am reichlichsten
die Flußperlmuschel, welche man aber jetzt, da das
Schloß keine Seitenzähne besitzt, als besondere
Gattung (Margaritana
Schum.) von der Flußmuschel
getrennt hat (s.
Perlmuschel).