Flossen
(Schwimmflossen
), die bei manchen
Tieren vorkommenden und zum
Schwimmen dienenden
Organe. In ihrer einfachsten
Form bestehen sie aus einem über den
Körper herausragenden scharfkantigen
Stück
Haut
[* 2] und wirken alsdann
gleich dem
Kiel
[* 3] eines
Schiffs, indem sie die
Stetigkeit der Bewegungsrichtung sichern. Gewöhnlich aber können sie durch besondere
Muskeln
[* 4] in eine mehr oder minder schräge
Stellung zur
Linie der Fortbewegung gebracht werden und fungieren so als
Steuer
oder zugleich als
Ruder.
Fernsprecher (zu beson

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Fische.
Hierher gehören z. B. die unpaaren Flossen
der
Fische
[* 5] und andrer im
Wasser lebender
Wirbeltiere. Bei den
Fischen unterscheidet man
die
Rücken-,
After- und Schwanzflosse (über die paaren Flossen
s. unten). Je nachdem sie bloß aus
Haut bestehen oder noch von besondern
Knorpel- oder Knochenstrahlen gestützt werden, nennt man sie
Fett-,
resp. Strahlflossen;
sind die
Strahlen zum Teil Knochenstacheln, so hat man Stachelflossen.
Cuvier teilte nach dem Vorhandensein
oder Fehlen der letztern die
Knochenfische in
Stachelflosser
(Acanthopterygii) und
Weichflosser (Malacopterygii), doch ist dieses
Klassifikationsprinzip längst als unbegründet aufgegeben worden.
Flossen - Flotow

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Seite 6.394.Die Schwanzflosse ist von sehr verschiedener Gestalt, sichelförmig oder abgerundet, langgestreckt oder verkürzt etc., immer aber aus einem obern und einem untern Lappen zusammengesetzt. Sind beide Lappen gleich, so ist die Schwanzflosse »äußerlich homocerk«, ist der untere größer als der obere, »äußerlich heterocerk«. Mit Bezug auf ihr Skelett [* 6] steht die Schwanzflosse in Verbindung mit der Wirbelsäule; da aber die letztere ebenfalls in ihrem untern und obern Teil gleich oder ungleich (nach oben ¶
mehr
gekrümmt) sein kann, so unterscheidet man auch eine innerlich homo- und heterocerke Flosse. Auf seine Untersuchungen fossiler Fische, von denen nur die Skelette bekannt sind, gestützt, hatte Agassiz die Heterocercie als den tiefern, nur bei den ältern Fischen vorhandenen Zustand angesehen und die jetzt lebenden Knochenfische für homocerk erklärt. Indessen hat sich gezeigt, daß bei diesen die Homocercie nur äußerlich ist und fast stets eine innerliche Heterocercie besteht, die auch während der Entwickelung am Embryo schon früh eintritt und die ursprünglich vorhandene Homocercie verdrängt. -
Die paaren Flossen
entsprechen den Armen und Beinen der höhern Wirbeltiere, sind am Brust-, resp. Beckengürtel
befestigt und bestehen aus einer Anzahl größerer Knorpel- oder Knochenstücke, an denen weiter nach außen eine Reihe knorpeliger
oder verknöcherter Strahlen sitzen. Die Vergleichung der einzelnen Skelettteile dieser Flossen
mit den Knochen
[* 8] in den Extremitäten
der höhern Wirbeltiere ist noch nicht geglückt. -
Unpaare Flossen
besitzen auch die Amphibien in der Jugend und zum Teil auch noch im erwachsenen Zustand, jedoch
stets ohne Stützapparate; bei den Reptilien sind nur noch Andeutungen derselben vorhanden; dagegen haben viele Waltiere eine
Rücken-, alle eine Schwanzflosse. Letztere steht aber nicht wie bei den Fischen senkrecht, sondern liegt wagerecht; erstere
ist eine Fettflosse. Die vordern Extremitäten sind bei den Walen gleichfalls in Flossen
umgewandelt, entsprechen
aber in ihrem Knochenbau völlig denen der andern Säugetiere.