Florus
(mit dem Vornamen
Julius oder nach andern weniger guten
Handschriften
Gajus Annäus), röm. Geschichtschreiber,
vielleicht identisch mit dem
Rhetor und Dichter P. Annius Florus
, lebte im Anfang des 2. Jahrh.
n. Chr. Seine Übersicht der römischen Geschichte von der
Gründung der Stadt bis zu Ende der
Regierung des
Augustus, betitelt:
»Epitomae de Tito Livio bellorum omnium annorum DCC libri duo« (gewöhnlich
»Epitome rerum romanarum« genannt), ist ein
Panegyrikus auf die
Herrlichkeit des römischen
Staats und von Verstößen gegen
die historische
Wahrheit nicht frei. Der
Stil zeigt wohl einen gewissen poetischen Schwung, leidet aber oft an
Schwulst.
Livius,
der oft wörtlich ausgeschrieben wird, ist die Hauptquelle, doch nicht die einzige. Die römische Geschichte wird von Florus
nach
Altersstufen eingeteilt. Das erste
Buch schildert die
Blüte
[* 2] bis zu den Gracchischen
Unruhen, das zweite
den
Verfall. Die besten neuern
Ausgaben lieferten
Jahn (Berl. 1852) und
Halm (Leipz. 1854);
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Übersetzungen Schallgruber (Wien [* 4] 1805) und Pahl (Stuttg. 1834).
Vgl. Sprengel, Die Geschichtsbücher des Florus
(Münch. 1861);