Flims,
romanisch Flem (Kt. Graubünden, Bez. Im Boden, Kreis Trins). 1102 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Terrasse am S.-Fuss des Flimserstein u. an der Strasse Chur-Ilanz; 9,5 km nö. über Ilanz. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Reichenau-Ilanz. Gemeinde, mit Fidaz, Scheia und den Waldhäusern: 179 Häuser, 789 reform. Ew. romanischer Zunge; Dorf: 130 Häuser, 590 Ew. Alpwirtschaft. Stark besuchter Luftkurort. Vier Gasthöfe. Nahe bei Flims der Caumasee mit Badanstalt.
Ausgangspunkt für schöne Bergtouren, besonders über den Segnespass nach Elm im Kanton Glarus. 766: Flemme. Das Dorf Flims liegt am Rande des ungeheuern Trümmerfeldes des sog. Bergsturzes von Flims. Die der Hauptsache nach aus Malmblöcken bestehenden Sturztrümmer ruhen auf Grundmoräne und sind ihrerseits wieder da und dort mit Moränenablagerungen überführt, was Prof. Heim in Zürich zu dem Schluss berechtigt hat, dass dieser Bergsturz während einer der Interglazialzeiten niedergebrochen sei.
Die Ausbruchsnische befindet sich zwischen Flimserstein und Piz Grisch, von wo aus die ganze Masse sich quer über das Thal des Rhein geworfen hat, diesen zu einem grossen See von mehr als 100 m Tiefe aufstauend. Dieser Stausee ist dann durch die Geschiebe der einmündenden Wildbäche z. T. wieder aufgefüllt und durch die Durchsägung des Stauwalles allmählig entleert worden. Prof. Heim schätzt die Masse des Flimser Bergsturzes zu etwa 15000 Millionen m3, was dem tausendfachen Volumen des Bergsturzes von Goldau entspricht. Vergl. Heim, Alb. Der alte Bergsturz von Flims im Jahrbuch des S. A. C. XVIII, 1882-1883. - Heim, Alb. Geologie der Hochalpen zwischen Reuss und
mehr
Rhein (Beitr. zur geolog. Karte der Schweiz. 25). Bern 1891. Seite 431 ff.