Fletschhor
ngruppe
(Kt. Wallis, Bez. Visp). Hochgebirgsgruppe; zwischen Simelipass, Sirwoltenpass, Simplonstrasse, Zwischbergenpass und Saasthal. Benannt nach dem doppelgipfligen Fletschhorn oder Rossbodenhorn, dem beträchtlichsten Gebirgsstock der Gruppe. Die Gruppe steht ganz auf Schweizerboden, obwohl über sie die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten der Rhone und des Po hinwegzieht. Umfasst, von N.-S. gezählt, folgende Einzelgipfel: Sirwoltenhorn oder Schilthorn (2848 m), Rauthorn (3269 m) mit Griesserhorn (2843 m) und Weissboden (2619 m) als nö. Vorbergen, Sengkuppe (3625 m; auf der Siegfriedkarte unbenannt), Fletschhorn oder Rossbodenhorn (4001 m), Laquinhorn oder Süd Fletschhorn (4005 m) und Weissmies (4031 m). Pässe: Rossbodenpass (ca 3300 m) ¶
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zwischen Rauthorn und Sengkuppe, Fletschjoch (3673 m) zwischen Fletschhorn und Laquinhorn, Laquinjoch (3497 m) zwischen Laquinhorn und Weissmies und Zwischbergenpass zwischen Weissmies und der daran sich anschliessenden Gruppe des Portjengrates. Vom Trifthorn (3401 m), dem wsw. Vorberg des Weissmies, zweigt nach O. eine kurze Kette aus mit Thälihorn (3485 m), Thälijoch (ca. 3250 m), Tossenhorn oder Siebenfluhhorn (3270 m), Schienhorn (2998 m), Schienhornpass (ca 2750 m) und Balmhorn (2885 m). Vom Fletschhorn im engern Sinne gehen 4 Kämme aus: ein SW.-Kamm mit Inner Rothorn (3441 m) und Jägihörnern (3213-3350 m);
ein O.-Kamm mit Sibelenfluh-Rothorn (3115 m), Hitzinensattel (2550 m) und Wängenhorn (2602 m);
ein NO.-Grat mit Breitlaub (3342-2576 m) und Bodmerhorn (2403 m);
ein 1,5 km nnw. des Gipfels vom zentralen Kamm abgehender W.-Kamm mit Aeusser Rothorn (3156 m).
Die Wasser der O.-Flanke der Gruppe sammeln sich zur Doveria (einem Zufluss der italienischen Tosa), die
der W.-Flanke zur Saaser Visp und die des NW.-Endes zum Gamserbach (Zufluss zur Rhone). Die Fletschhor
ngruppe
besteht aus schieferigen Gneisen, denen oft Granate und Amphibolschiefer eingelagert sind und die nach SW. einfallen. Nach
N. steht dieses Gneismassiv über den Simplonpass mit dem Gneismassiv der Zone Wasenhorn-Bortelhorn in Verbindung, während
das SO.-Ende des Massives sich nach O. zu fortsetzt und beide Seitengehänge des Val Bognanco bildet.
Damit umschliesst dieses Gneismassiv in einem Kreisbogen die Hochgebirgsgruppe des Monte Leone. Am N.-Hang, unterhalb des
zentralen Kammes, liegen drei kleine Hängegletscher, von deren einem im März 1901 die mächtige Eislawine niedergebrochen
ist, deren Trümmermassen bis in die Nähe des Dorfes Simpeln geworfen worden sind. Vergl. den Art. Rossboden.