Schlabrendorf - Schlac
* 2
Schlachten .
(Metzger , Fleischhauer,
Schlächter , franz. boucher, charcutier, welches
Wort auch in einem Teil von Süddeutschland
gebräuchlich),
Handwerker , welche das sogen. Schlachtvieh schlachten. Die
Lehrlinge dieses
Handwerks mußten 3-4 Jahre lernen,
wurden als
Gesellen Fleischer burschen, hier und da auch Fleischer knechte genannt. Das gewöhnliche Meisterstück
der Fleischer bestand in dem kunstgerechten
Schlachten
[* 2 ] eines
Ochsen oder andern Schlachttiers sowie in dem genauen
Schätzen des
Gewichts
desselben vor dem
Schlachten . Zum
Schutz des
Publikums stand das Fleischer handwerk vielfach unter Überwachung durch die
Polizei ;
die neuern Gestaltungen haben auch hier vieles geändert, doch ist eine obrigkeitliche
Fleischschau , namentlich
seit dem Auftreten der
Trichinen , mehrfach von neuem eingeführt worden (s.
Fleischschau ).
Vgl.
Thon , Fleischer- und Metzger gewerbe
(5. Aufl., Weim. 1880);
Dronne , Charcuterie ancienne et moderne (Par. 1869).
Titel
Elemente zu
Fleischer:
1) Heinrich Leberecht, namhafter Orientalist
2) Franz von, Botaniker
3) Moritz, Agrikulturchemiker
[6.364] Fleischer (Metzger
Dresden
* 6
Dresden .
1)
Heinrich Leberecht, namhafter
Orientalist , geb. 21. Febr. 1801 zu
Schandau in
Sachsen ,
[* 3 ] studierte 1818-24 zu
Leipzig
[* 4 ]
Theologie und orientalische
Sprachen und nahm 1824 eine Hauslehrerstelle bei
Caulaincourt ,
Herzog
von
Vicenza , in
Paris an ,
[* 5 ] wo er nebenbei mit
Eifer arabische und persische
Studien betrieb und 1827 Mitglied der
Asiatischen
Gesellschaft
wurde. Im J. 1828 in sein Vaterland zurückgekehrt, beschäftigte er sich mit Untersuchung und Katalogisierung der auf der
königlichen
Bibliothek zu
Dresden
[* 6 ] befindlichen orientalischen
Handschriften ; der
Katalog erschien
Leipzig
1831-34 und berichtet über 454
Handschriften . In demselben Jahr gab er nach zwei
Pariser
Handschriften eine
Ausgabe von
Abulfedas
»Historia moslemica« (Leipz. 1831-34) heraus und begann die Übersetzung von Samachscharis
»Goldenen Halsbändern« (das. 1835-38). Seit 1831
Lehrer an der Kreuzschule in
Dresden , ward er 1833 Oberlehrer
dieser Anstalt und erhielt 1836 eine ordentliche Professur der morgenländischen
Sprachen an der
Universität zu
Leipzig , die
er noch jetzt bekleidet. Von
Schriften sind noch zu nennen: »Dissertatio critica de glossis Habichtianis in IV priorestomos
MI noctium« (Leipz. 1836);
»Alis hundert
Sprüche « (das. 1837) und die
Beschreibung der arabischen, persischen
und türkischen
Handschriften der Stadtbibliothek zu
Leipzig in dem »Catalogus« von
Naumann (1838).
Spottiswoode - Sprache
* 7
Sprache .
Auch vollendete er die durch
Habichts
Tod unterbrochene
Ausgabe des
Originals der
»Tausendundeinen Nacht « (Bresl. 1842-43, Bd.
9-12) und gab den
Kommentar zum
Koran von Baidhawi (Leipz. 1846-48, 2 Bde.)
sowie
Moh .
Ibrahims
Grammatik der lebenden persischen
Sprache
[* 7 ] (das. 1847, 2. Aufl. 1875) heraus. Bedeutend
war seine Thätigkeit in der 1846 begründeten
Deutschen Morgenländischen
Gesellschaft , deren
Zeitschrift auch zahlreiche Abhandlungen
von Fleischer enthält. Seine
»Kleinern
Schriften « erschienen gesammelt (Leipz. 1885, Bd.
1).
2)
Franz von ,
Botaniker , geb. 27. Nov. 1801 zu
Lausigk in
Sachsen , widmete sich der
Pharmazie , machte 1825 eine
botanische
Reise in die
Alpen
[* 8 ]
Tirols und des angrenzenden Oberitalien
[* 9 ] und gab die auf dieser
Reise gesammelten seltenen
Pflanzen
heraus. Der Erfolg dieser
Reise wurde Veranlassung zur
Gründung des Naturhistorischen Reisevereins zu
Eßlingen ,
[* 10 ] für welchen
Fleischer 1826 und 1827 nach der
Levante ging. 1828-32 studierte er in
Tübingen
[* 11 ]
Medizin und
Naturwissenschaften ,
war dann bis 1834
Arzt und
Lehrer an dem Fellenbergschen
Institut zu
Hofwyl , bis 1840
Professor der
Naturwissenschaft zu
Aarau ,
[* 12 ] darauf in
Hohenheim , wo er seit 1874 nur
Botanik lehrte und 24. Aug. 1878 starb. Er schrieb: Ȇber die
Riedgräser
Württembergs «
(Tübing . 1832);
»Beiträge zu der
Lehre
[* 13 ] vom
Keimen der
Samen «
[* 14 ] (das. 1851);
Ȇber
Mißbildungen verschiedener
Kulturpflanzen «
(Eßling . 1862).
Berlin
* 15
Berlin .
3)
Moritz , Agrikulturchemiker, geb. 2. Jan. 1843 zu
Kleve , widmete sich dem Bergfach, studierte dann
Chemie in
Berlin
[* 15 ] und
Greifswald ,
[* 16 ] beteiligte sich 1867-68 an den
Versuchen G.
Kühns in
Möckern über den Einfluß des
Futters auf die Milchproduktion
etc. und ging dann 1869 als Chemiker an die landwirtschaftliche
Versuchsstation
Hohenheim und später als
Assistent an die
Versuchsstation
Weende-Göttingen . 1875-77 wirkte Fleischer als
Direktor der
Versuchsstation des
Landwirtschaftlichen
Vereins für Rheinpreußen zu
Bonn ,
[* 17 ] 1877 wurde
er von der königlich preußischen Zentralmoorkommission berufen, die Moorversuchsstation in
Bremen
[* 18 ] zu
organisieren und zu leiten. Seit dem
Tod
Biedermanns redigiert er dessen
»Zentralblatt für
Agrikulturchemie « .