1)
Konrad, deutscher Dichter zu Anfang des 13. Jahrh., stammte aus einem ritterlichen
Geschlecht in
Schwaben,
verfaßte nach dem französischen Gedicht des
Ruprecht von Orbent die treffliche
Dichtung
»Flore und Blanscheflur« (hrsg. von
Sommer, Quedlinb. 1846),
außerdem ein verloren gegangenes Artusgedicht: »Clies«, welches wohl auf
der gleichnamigenDichtung des Chrétien de
Troyes beruhte. S.
Flore und Blanscheflur.
2)
Ferdinand, berühmter
Schauspieler, geb. zu
Breslau,
[* 3] widmete sich daselbst dem
Studium der
Theologie, sah sich aber
durch Mittellosigkeit zum Aufgeben dieses
Studiums genötigt und wandte sich 1777 der gerade in
Leipzig
[* 4] anwesenden Bondinischen
Schauspielergesellschaft zu. 1779 begab er sich zu
Ackermann und
Schröder nach
Hamburg,
[* 5] wo er als Gloster
im
»Lear« debütierte und seinen
Ruf begründete. Im J. 1782 wurde er als
Regisseur des
Theaters daselbst angestellt, ging aber
schon 1783 zur Döbbelinschen
Gesellschaft nach
Berlin,
[* 6] an dessen 1786 zum
Nationaltheater erhobener
Bühne er von 1790 an als
Regisseur fungierte. Er starb daselbst.
3)
Eduard,
Jurist, geb. zu
Pförten in der Niederlausitz, studierte zu
Halle
[* 9] und
Berlin, trat 1826 in
den
Staatsdienst, ward nach Beförderung zum Oberlandesgerichtsassessor und Garnisonauditeur zu
Magdeburg
[* 10] im J. 1831 Hilfsarbeiter
im
¶
mehr
Generalauditoriat zu Berlin, 1835 Mitglied desselben, seit 1851 Justitiarius beim Kriegsministerium, 1854 Mitglied des Staatsrats
und 1857 Generalauditeur der preußischen Armee. Fleck nahm regen Anteil an den Vorarbeiten zu sämtlichen seit 1843 ergangenen
preußischen Militärgesetzen und -Verordnungen und war während einer langen Reihe von JahrenLehrer des Militärrechts an der
Kriegsakademie zu Berlin. 1872 ward er in das preußische Herrenhaus berufen, feierte sein 50jähriges
Dienstjubiläum, bei welcher Gelegenheit ihm der Rang eines Generalleutnants verliehen wurde, und starb Fleck redigierte
die letzten Bände der 1835 unter seiner Mitwirkung begründeten und bis 1867 fortgesetzten preußischen Militärgesetzsammlung, 1873 und 1875 noch
zwei Nachträge dazu. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Erläuterungen zu den (ältern) preußischen Kriegsartikeln«
(1839, 1844, 1850);
»Strafverfahren der preußischen Militärgerichte« (1840, 1845);