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Boden für die nachfolgende größere
Vegetation, zunächst für
Moose
[* 3] und kleinere
Kräuter, vor. Dieser Lebensweise sind die
Flechten
[* 4] fähig, weil sie ihre
Nahrung vorzugsweise aus der
Luft beziehen, indem sie vermöge ihres Chlorophyllgehalts aus
Kohlensäure
und
Wasser sich ernähren können und aus der Unterlage nur die anorganischen
Bestandteile aufzunehmen brauchen,
die sich in ihrer
Asche vorfinden.
Einen Nutzen gewähren die Flechten
besonders im hohen
Norden
[* 5] durch ihren
Gehalt an
Flechtenstärke
(Lichenin) als
Nahrungsmittel
[* 6] für
Tiere und
Menschen; auch wurden sie früher mehr als jetzt als
Arzneimittel verwendet, während man jetzt die
Flechtenstärke
in
Zucker
[* 7] umzuwandeln sucht und durch
Gärung
Spiritus
[* 8] daraus bereitet.
Andre Flechten
dienen zur
Darstellung von
Farbstoffen.
Vgl. G. Flechten
W.
Meyer,
Entwickelung,
Metamorphose und
Fortpflanzung der Flechten
(Götting. 1825);
L. R. Tulasne, Mémoire pour servir à l'histoire organographique et physiologique des Lichens (in den »Annales des sciences naturelles«, 3. Serie, Bd. 17);
De Bary, Morphologie und Physiologie der Pilze, [* 9] und Myxomyceten [* 10] (2. Aufl., Leipz. 1884);
E. M. Fries, Lichenographia europaea reformata (Lund 1831);
Körber, Systema Lichenum Germaniae (Bresl. 1855), mit der Ergänzung: Parerga lichenologica (das. 1859-65);
Nylander, Synopsis methodica Lichenum (Par. 1858-60);
Kummer,
Führer in der Flechten
kunde (2. Aufl., Berl. 1883);
Th. M. Fries, Lichenographia scandinavica (Upsala [* 11] 1871 bis 1874);
Schwendener, Untersuchungen über den Flechten
thallus
(in
Nägelis »Beiträgen zur wissenschaftlichen
Botanik«);
Rees, Über die Entstehung der Flechte Collema glaucescens (Berl. 1871);
Stahl, Beiträge zur
Entwickelungsgeschichte
[* 12] der Flechten
(Leipz. 1877);
Krempelhuber, Geschichte und Litteratur der Lichenologie (Münch. 1867-72, 3 Bde.).