die im obern
Teil der Schornsteine sich abscheidende voluminöse, stockige, kohlige
Masse, zum Unterschiede von
Glanzruß, der sich in der Nähe der Feuerung als kompakte, glänzende, vorzugsweise aus teerigen
Bestandteilen bestehende
Substanz ablagert.
Harze, Fette, also auch harzreiches Holz,
[* 7] setzen einen ab, der nur sehr wenig Teerbestandteile enthält,
den Kienruß. Dieser wird wegen seiner Ausgiebigkeit als Farbstoff, zu Ölfarbe, schwarzem Lack, Tusche, Druckerschwärze, Schuhwichse
etc. benutzt und in großem Maßstab
[* 8] dargestellt. Man verbrennt (schwelt) zu diesem Zweck vornehmlich Hölzer und Rinden, aus
welchen vorher Pech abgetrieben wurde, in einem Ofen bei schwachem Luftzutritt, so daß eine schmauchende
Flamme entsteht, und leitet die Verbrennungsprodukte durch einen langen horizontalen Kanal
[* 9] in die geräumige Rußkammer.
Diese ist mit einer Haube von wollenem Gewebe
[* 10] bedeckt, und in letzterer sammelt sich der feinste Ruß Gegenwärtig wird nur noch
wenig in dieser Weise dargestellt, man verbrennt vielmehr fette Öle,
[* 11] Harz, Erdharz, Pech und namentlich Teeröle
und benutzt dazu flache Schalen oder Lampen
[* 12] mit großen Dochten, welche die Flamme zu reichlich speisen, und fängt den in Kammernoder an kalten Blechschirmen über der Flamme auf. Der rohe Ruß enthält stets noch teerige Beimengungen,
wird deshalb vom Wasser nicht benetzt und gibt mit weißen Körpern ein bräunliches, fuchsiges Grau. Zur Beseitigung dieses
Übelstandes wird er in Blechgefäßen, die bis auf eine kleine Öffnung verschlossen werden, bis zur Rotglut anhaltend,
aber vorsichtig erhitzt, um jene Verunreinigungen zu zerstören. Den feinsten Ruß (Lampenruß,
Ölschwarz) glüht man in dieser Weise mehrere Male und kocht ihn auch wohl mit Natronlauge.
1) Melchior, schweizer. Geschichtschreiber, geboren um 1450 zu Luzern,
[* 15] Ratsschreiber
daselbst, ging 1479 und 1488 als Gesandter zu MatthiasCorvinus, König von Ungarn,
[* 16] der ihn zum Ritter schlug, und fiel im Schwabenkrieg 1499. Von 1482 bis 1488 schrieb
er eine bis 1412 reichende »LuzernerChronik«, eins der ältesten Geschichtswerke, das die Tellsage enthält
(hrsg. von Schneller, Kopp und Wurstemberger, Bern
[* 17] 1834 u. 1838).
»Deutsche
[* 21] Heimatsbilder« (Berl.
1872) u. a., wandte sich dann aber besonders der Zucht fremdländischer Stubenvögel
[* 22] zu und beschrieb das Leben, die Brut und
das Jugendkleid vieler bis dahin nicht beobachteter Vögel
[* 23] besonders in den Werken: »Handbuch für Vogelliebhaber« (Bd.
1, 3. Aufl., Magdeb. 1887; Bd.
2, 2. Aufl. 1881);
Stubenvogelpflege« (das. 1888 ff.).
Er gibt auch die Zeitschriften: »Die gefiederte Welt« (Magdeb., seit 1872) und »Isis«,
[* 25] Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen
Liebhabereien (das., seit 1876), heraus.