Flaminica
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s. Flamines.
Flaminica
3 Wörter, 24 Zeichen
Flaminica,
s. Flamines.
bei den Römern die Priester, deren Dienst einer einzigen Gottheit ausschließlich gewidmet war. Ihren Namen leitete man ab von infula, der Wollbinde, welche sie stets um ihren Hut [* 3] oder um ihr Haupt geschlungen tragen mußten, in neuester Zeit richtiger von »flare«, d. h. vom Anblasen des Feuers. Es gab zwei Klassen derselben, majores und minores, höhere und niedere, erstere patrizischen, letztere plebejischen Geschlechts. Ihr Amt war lebenslänglich.
Der majores waren drei: Flamen Dialis, der Priester des Jupiter, Flamen Martialis, der Priester des Mars, [* 4] Flamen Quirinalis, der Priester des Quirinus. Sie trugen einen purpurnen Überwurf über der Toga [* 5] und einen Hut von konischer Form (aus Schaffell, oben mit einem mit Wolle umwickelten Olivenstäbchen, apex) oder statt des Hutes die oben erwähnte wollene Binde um das Haupt, weil es ihnen nicht erlaubt war, ganz barhaupt zu gehen. Außerdem durften sie sich der Sella [* 6] curulis bedienen, und der Flamen Dialis wenigstens erhielt einen Liktor [* 7] zur Begleitung.
Letzterer, der vornehmste unter allen Flamines, hatte eine eigne Amtswohnung, welche für eine Art Asyl angesehen wurde. Seine Gattin, welche mit ihm den Opferdienst versehen mußte, hieß Flaminica: starb sie, so mußte der Gatte sein Amt sogleich niederlegen. Dem Flamen Dialis durfte kein Eid abgenommen werden, er durfte aber auch keine Nacht aus der Stadt abwesend sein (um die täglichen Opfer bringen zu können), keine bewaffnete Armee sehen, nicht reiten, keinen Ring (das Zeichen der Fesselung) tragen, keinen Toten berühren etc. Von den Flamines minores werden genannt: Flamines des Vulkan, der Flora, des Volturnus, der Carmenta, des Virbius, der Pomona etc. Zu diesen kamen in der Kaiserzeit auch noch Flamines vergötterter Kaiser.