Fittri
(Bulala), ehemals mächtiges, jetzt unbedeutendes
Reich im
Binnenland Nordafrikas, östlich vom Tsadsee, Vasallenstaat
des
Reichs
Wadai, das zufolge
Nachtigal 100
Dörfer mit 90,000 Einw. zählt. Merkwürdigerweise ist aber
dem
Vasallen seinem jetzigen Oberherrn gegenüber der höhere
Rang geblieben, welchen er vor seiner Unterwerfung unter jenen
voraus hatte.
Seinen
Namen erhielt das
Reich nach dem
See Fittri
oder
Candie, in den von O.
her der
Batha fällt, ein zur
Regenzeit bedeutender
Strom, der sich aber später in eine
Reihe von
Pfützen verwandelt.
Ebenso veränderlich sind Umfang (in der Regenzeit 6, in der trocknen Zeit 2-3 Tagereisen) und Tiefe des Sees, so daß man zuweilen zu der Insel Modi in seiner Mitte hindurchwaten kann. Der große Fischreichtum des Sees gibt Anlaß zu eifrigem Betrieb der Fischerei [* 2] und einem weit ausgedehnten Fischhandel. Unweit der Mündung des Batha in den See liegt etwas nördlich vom Fluß der Hauptort Jawa. Das immer noch wenig bekannte Land wurde beschrieben von Barth und Nachtigal.