Fischperioden
(Fiskeperioder), in
Norwegen
[* 2] Bezeichnung für die rätselhafte Erscheinung, daß die sonst regelmäßig
in jedem Jahre an den
Küsten
Skandinaviens erscheinenden Züge der Heringe und anderer nutzbarer Fische
[* 3] plötzlich sich vermindern
oder ganz ausbleiben, um erst nach längerer Zeit wiederzukehren. Histor. Forschungen in den skandinav.
Reichsarchiven haben ergeben, daß sich diese Erscheinung in etwa 60jährigen
Perioden ziemlich regelmäßig wiederholt. So
verschwanden im
Skagerrak seit 1808 die großen Heringszüge fast ganz und kehrten erst 1877 zurück. Infolge des Wegbleibens
der Fische sind oft blühende Fischerstädte von ihrer Höhe gesunken und Tausende von
Menschen verarmt.
Die
Ursachen der Fischperioden
liegen wahrscheinlich in periodischen Schwankungen der Meerestemperaturen, die die
Nahrung und Fortpflanzung der Fische beeinflussen. -
Vgl. Heincke, Die nutzbaren Fische der nordischen Meere und die Bedingungen ihrer Existenz (Stuttg. 1882).