Fischhaut.
Von einigen Haifischarten, Riesenhai, Meerengel, Dornhai, getigerter Hai, sowie von 2 oder 3 Rochenarten, bei welchen Tieren die Schuppen die Form gröberer oder feinerer Stacheln angenommen haben, benutzt man eben dieser Beschaffenheit halber die Häute als eine Art Schleifwerkzeuge. Sie werden gleich nach dem Abziehen auf Bretter oder Rahmen gespannt, langsam getrocknet und zu Tafeln geschnitten, wobei man die Flossen an ihrem Orte läßt, welche durch ihren feinern Stachelbesatz zu feinern Schleifereien vorzüglich tauglich sind.
Die meisten derartigen Stücke kommen vom mittelländischen Meer, weil die Stachelfische der nördlichen
Meere keine so brauchbare Ware liefern. Italiener, Franzosen, Spanier, Portugiesen versenden dieselben, und steht die Ware
der letztern in der Wertschätzung wieder allen übrigen voran. Die Fischhaut
wird von Tischlern, Drechslern, Lackierern,
auch bei einigen Met
allarbeiten zum Abreiben von Flächen benutzt. Neuerdings ist aber häufig das Glaspapier, nämlich
Papier
mit aufgeleimten Glaspulver, sowie das Schmirgelpapier und Schmirgelleinen an die Stelle getreten. Außerdem
werden die
Häute auch benutzt um durch Aufpressen englisches Sattelleder damit zu modeln, und einiges davon verarbeitet man
zu sog. Fischhaut
chagrin, indem man die
Spitzen soweit abschleift, daß nur noch die Ansatzstellen als maschige
[* 1]
Figuren zu
sehen sind. In dieser Beschaffenheit dienen die
Häute zum Überziehen von Koffern, Futteralen, Kästchen
u. dgl. -
Fischhaut
zollfrei; Waren daraus gem. Tarif im Anh. Nr. 21 d.