Fiorelli
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Giuseppe, ital. Archäolog, geb. zu Neapel, [* 2] wurde 1845 mit der Leitung der Ausgrabungen in Pompeji [* 3] betraut, 1849 wegen seiner Teilnahme an politischen Bestrebungen dieses Amtes entsetzt, erhielt es 1860 von der neuen italienischen Regierung zurück und wurde zugleich Professor der Archäologie an der Universität zu Neapel, 1862 auch Direktor des dortigen Nationalmuseums. Nachdem er 1864 seine Professur niedergelegt, gründete er zu Pompeji ein Institut, in dem junge Archäologen nach dem Abgang von der Universität bei gemeinsamer Wohnung praktische Ausbildung finden. Im J. 1865 zum Senator des Königreichs Italien [* 4] ¶
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ernannt, wurde er 1875 Generaldirektor der italienischen Museen und Ausgrabungen zu Rom und [* 6] 1881 Generaldirektor der Altertümer und schönen Künste. Von seinen Schriften nennen wir: »Notizia dei vasi dipinti, rinvenuti a Cuma dal Conte di Siracusa« (Neap. 1853);
»Pompejanarum antiquitatum historia« (das. 1853, 2 Bde.);
»Inscriptionum oscarum apographa« (das. 1855);
»Relazione sulle scoverte archeologiche fatte in Italia dal 1846 al 1866« (das. 1866);
»Gli scavi di Pompei dal 1861 al 1872« (das. 1873);
»Descrizione di Pompei« (das. 1875);
aus letzter Zeit: »Guida di Pompei« (Rom 1877);
»Istitutioni di antichità romane ad uso delle scuole ginnasiali e liceali« (das. 1880);
»Documenti inediti alla storia dei musei d'Italia« (bisher 4 Bde.).
Außerdem redigierte er 1846-51 die »Annali di numismatica«, veröffentlichte den »Catalogo del Museo di Napoli«, das »Giornale degli scavi di Pompei« und viele Artikel in Zeitschriften und Sammelwerken, so seit 1876 die fortlaufenden »Notizie degli scavi di antichità« in den »Atti della R. Academia dei Lincei«.