GottfriedWilhelm, musikal. Schriftsteller, auch
Komponist und Dichter, geb. zu
Stadtsulza, studierte
in
Leipzig
[* 3]
Theologie und trieb dabei eifrig
Poesie und
Musik. In jene Zeit fallen seine meisten Liederkompositionen. Von 1811 bis 1816 fungierte
Fink als
Vikar bei der reformierten
Gemeinde zu
Leipzig, gründete 1812 eine Erziehungsanstalt, der er bis 1829 vorstand, redigierte
von 1827 bis 1842 die »Allgemeine musikalische
Zeitung« und ward 1841
Privatdozent der Musikwissenschaft an der
Universität
daselbst. Er starb in
Leipzig.
die seinen
Namen am bekanntesten gemacht hat, und
»Die deutsche
Liedertafel«, eine Sammlung von 100 vierstimmigen Männergesängen (das. 1846; neue
Ausg., Hamb. 1863). Von seinen theoretischen und geschichtlichen Werken
sind besonders zu nennen: »MusikalischeGrammatik« (2. Aufl., Leipz. 1839);
(Fringilla L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel,
[* 5] der Familie der Finken (Fringillidae) und der Unterfamilie
der eigentlichen Finken (Fringillinae), Vögel
[* 6] mit meist kurzem, schlankem, kegelförmigem, am Grund breitem, auf der Firste
fast immer geradem, ungekerbtem Schnabel, gefiederten Borsten am Oberschnabelgrund, langen Flügeln, in
denen die zweite und dritte Schwinge am längsten sind, mittelhochläufigen Füßen, mit langer, langbekrallter Hinterzehe,
mittellangem, leicht gegabeltem Schwanz und je nach Alter und Geschlecht meist verschiedenfarbigem Gefieder.
Hierher gehören der Stieglitz (s. d.), Hänfling (s. d.), Zeisig (s. d.), Leinfink (s. d.), Grünfink (s. d.), Buchfink, Bergfink,
Schneefink u. a., die meist zu Untergattungen erhoben sind. Der Buchfink (Edelfink, Fink coelebsL., s. Tafel »Sperlingsvögel I«)
[* 7] ist 16,5 cm lang und 28 cm breit, an der Stirn tiefschwarz, an Kopf und Nacken aschblau, am Rücken
braun, am Unterkörper weinrot, am Bauch
[* 8] weiß, auf den Flügeln zweimal weiß gebändert. Das Auge
[* 9] ist
braun, der Schnabel im Frühjahr blau, im Herbst und Winter rötlichweiß, an der Spitze immer schwarz; die Füße sind schmutzig
fleischfarben.
Das Weibchen ist oben olivengraubraun, unten grau, auf den Flügeln weiß gebändert. Der Buchfink bewohnt mit Ausnahme der
nördlichsten Länder ganz Europa
[* 10] und einen großen Teil Asiens, findet sich in Nadel- und Laubwäldern,
Feldgehölzen, Baumpflanzungen und Gärten, lebt paarweise, sammelt sich aber nach der Brut inScharen und zieht Ende Oktober
nach Südeuropa und Nordwestafrika. Nur wenige Männchen überwintern bei uns. Ende Februar oder Anfang März kehren die Männchen
zurück, einen halben Monat später die Weibchen.
Der Fink sucht den alten Wohnplatz wieder auf und baut auf Bäumen ein schönes, fast kugelrundes Nest; das Weibchen legt 5-6
kleine, blaß blaugrünliche, rötlichbraun und schwarz gezeichnete Eier
[* 11] und brütet 14 Tage. Eine zweite Brut zählt meist
nur drei Eier. Er ist äußerst munter, gewandt, klug, aber heftig und zänkisch; der Schlag besteht aus
zwei regelmäßig abgeschlossenen Strophen und hat ihm große Beliebtheit erworben. Die Liebhaber unterscheiden viele Schläge
(Schmalkalder Doppelschlag, scharfer und schlechter Weingesang, Kienöl, tolles Gutjahr, Reiter, Reitzug, Würzgebühr, Werre,
Klagscheid, Putzschere), und ausgezeichnet gute Schläger wurden früher sehr hoch bezahlt. Am ausgebildetsten ist die Liebhaberei
in Thüringen, am Harz und in Oberösterreich; doch hat sie überall abgenommen.
Der Buchfink lebt von verschiedenen Sämereien und füttert seine Jungen mit Kerbtieren auf, in der Gefangenschaft erhält
man ihn mit Sommerrübsen. Er wird auch viel auf Vogelherden für die Küche gefangen, und früher galt sein Fleisch als Heilmittel
gegen Epilepsie. Im hohen Norden
[* 12] vertritt ihn der sehr ähnliche Bergfink (FinkMontifringillaL.), der im
Winter ganz Europa, auch Asien,
[* 13] durchstreift und bei uns im September erscheint. Der Schneefink (Steinfink, MontifringillanivalisL.), mit langem, gekrümmtem, spornartigem Nagel an der Hinterzehe, ist 21 cm lang, 36,5 cm breit, in beiden
Geschlechtern gleich, einfach gefärbt und bewohnt die Höhen der Alpengebirge von den Pyrenäen bis Sibirien; er findet sich
im Sommer immer über der Grenze des Holzwuchses und der fetten Alpenweiden, lebt paarweise oder in kleinen Schwärmen, nistet
in Felsspalten oder Mauerritzen, ist sehr harmlos und kommt im Winter
in die Häuser.
August, Maler, geb. in München,
[* 14] widmete sich anfangs dem Kaufmannsstande und verlebte sieben Jahre
in Amerika,
[* 15] ging aber 1870 zur Malerei über. Den ersten Unterricht in der Kunst erhielt er in München
bei Ed. Schleich und bei Lier; seit 1872 schloß er sich an Jos. Wenglein an und ist seit 1878 in München selbständig thätig. 1888 erhielt
er den Titel Professor. Er hat sich besonders durch Gebirgslandschaften mit Wildstaffage einen Namen gemacht; seine Werke wurden
meist nach England und Amerika verkauft. Hervorzuheben sind: Winterlandschaft mit Jägern (1879), Herbstmorgen
(1881), Herbstabend, Winterlandschaft mit äsenden Rehen, Aufgehender Mond
[* 16] im Winter (1882), Herbstmorgen im Gebirge mit Hochwild (1883), Wintermorgen, Herbst an der Isar bei Lenggries mit röhrendem Hirsch
[* 17] (1886),
Wintermorgen im Gebirge (1888; NeuePinakothek¶
mehr
in München), Herbstnebel (1889), Vorfrühling (1891). Auf der Internationalen Kunstausstellung in München 1892 sah man von
ihm: Winternacht, Spielhahnbalze, Mond am Morgen.