roter (Digitalis purpurea, frz. claquet, cochette, engl.
fox glove); eine über ganz Mitteleuropa verbreitete, in Bergwäldern auf kalkhaltigen
Boden wachsende stark giftige, aber
medizinisch benutzte Pflanze, die nicht selten auch in Gärten als Zierpflanze gehalten wird. Medizinisch
verwendbar sind nur die während der Blütezeit gesammelten und getrockneten Blätter der wilden Pflanze, die sich auch an
der stärkern Behaarung und andern Kennzeichen von denen der cultivierten unterscheiden lassen und im Droguenhandel als folia
digitalis oder herba digitalis bekannt sind.
Die eiförmigen, runzligen, unten weiß filzigen, doppelt gekerbten Blätter werden nach oben hin kleiner und ansitzend,
während sie nach unten hin breit gestielt sind. Die roten Blüten sind schief glockenförmig und stehen in einer einseitigen
Reihe an
dem aufrechten Blütenstengel. Die Pflanze hat frisch gerieben einen widerlichen Geruch und
bitter scharfen Geschmack. Präparate daraus sind: das Extractum und die Tinctura digitalis, sowie das
Digitalin (s. d.).
- Zollfrei.
mit mehr als 1 m hohem Stengel,
[* 6] bis 20 cm langen, eiförmigen, gekerbten, rauhhaarigen
Blättern und schönen purpurroten, innen behaarten, mit roten, weiß gesäumten Tropfen gefleckten Blüten, ist zweijährig,
wächst in Gebirgswäldern durch den größten Teil Europas, den Nordosten und äußersten Süden ausgenommen. Die ganze Pflanze
ist stark giftig. Die frisch widrig, etwas narkotisch riechenden, ekelhaft scharf und bitter schmeckenden
Blätter sind offizinell und müssen von wild wachsenden blühenden Pflanzen gesammelt werden.
Digitalis aureaLindl., mit goldgelben,
innen buntnetzartigen Blüten, aus Syrien und Griechenland;
[* 10] die sehr heftig wirkende Digitalis ferrugineaL., mit prachtvollen rostfarbigen,
inwendig gelblichen Blüten, aus Südeuropa, etc. Ein prächtiger, immergrünerStrauch auf Madeira
[* 11] ist
Digitalis sceptrumL., mit geradem Stamm und steifhaarigen Ästen und sehr schönen, herabhängenden, am Ende der Äste eine eiförmige
Ähre bildenden, gelblich rostfarbigen Blumen.