Filipepi
,
Alessandro, Maler, s. Botticelli.
Filipepi
5 Wörter, 44 Zeichen
Filipepi,
Alessandro, Maler, s. Botticelli.
(spr. -tschelli), Sandro, eigentlich Alessandro di Mariano Filipepi, ital. Maler, geb. 1446 zu Florenz, [* 3] lernte zuerst bei einem Goldschmied Botticelli (daher sein gewöhnlicher Name) und widmete sich dann der Malerei bei Filippo Lippi. Sein Stil bildete sich unter dem Einfluß der Pollajuoli und des Verrocchio aus. 1478 erhielt er den Auftrag, die Bildnisse der Teilnehmer an der Verschwörung der Pazzi an den Wänden des Palazzo Pubblico zu malen, und 1480 führte er einen heil. Augustin al fresco in den Ognissanti aus. Um dieselbe Zeit wurde er von Papst Sixtus IV. nach Rom [* 4] berufen, wo er bis 1484 drei Fresken in der Sixtinischen Kapelle malte.
Schon vor der Reise hatte er die Illustration einer Dante-Handschrift für Lorenzo von Medici, gen. Popolani, in Angriff genommen, in welche er sich derart vertiefte, daß er nach der Angabe Vasaris in Not geriet, wozu auch seine spätere Parteinahme für Savonarola und seine träumerische, zu mystischen Spekulationen geneigte Natur beitrugen. Ein Teil dieser Zeichnungen wurde frei benutzt zu den angeblich von Baccio Baldini herrührenden Stichen einer Florentiner [* 5] Dante-Ausgabe von 1481. Der Originalkodex selbst mit 84 Federzeichnungen, welche die Phantasie und die Anmutsfülle Botticellis, seine Neigung für schwebende Figuren und fliegende Gewänder von der besten Seite zeigen, ist in das Berliner [* 6] Kupferstichkabinett gekommen.
Von seinen Altar- und Tafelbildern sind noch zu nennen: runde Madonnenbilder in den Uffizien und im Palazzo Pitti in Florenz, in Turin [* 7] und im Berliner Museum, die Madonna zwischen den beiden Johannes ebenda, Madonna mit sechs Heiligen in der Akademie und die Anbetung der Könige in den Uffizien in Florenz, Pietà in München, [* 8] die Stärke, [* 9] die Venus Anadyomene und die Verleumdung des Apelles in den Uffizien in Florenz, die Venus und das Porträt Giulianos von Medici in Berlin. [* 10] Botticelli starb in Florenz. Tiefe der Empfindung und eine aus dem Herzen geschöpfte, echt religiöse Auffassung sind die Vorzüge seiner Andachtsbilder.