Filariaden
(Filariadae), Familie der Nematoden oder Fadenwürmer, leben als Eingeweidewürmer in allen Gruppen der Wirbeltiere. Am bekanntesten ist der Medina- oder Guineawurm (Filaria medinensis Gm.) des Menschen, doch kennt man bisher nur das Weibchen von etwa 1,5 m Länge und 2 mm Dicke, das im Bindegewebe zwischen den Muskeln [* 3] oder unter der Haut [* 4] lebt. Hier erzeugt der Wurm [* 5] sehr bösartige Geschwüre; reißt man ihn beim Herausziehen ab, so soll er heftige Entzündungen veranlassen. Er wird darum langsam über ein Röllchen gewickelt und so herausgehaspelt. Er findet sich nur in den Tropengegenden der Alten Welt, sucht aber Weiße und Farbige heim.
Die
Jungen werden mit dem
Inhalt des
Geschwürs entleert und gelangen in kleine
Wasserkrebse (Cyklopiden); was später aus ihnen
wird, ist noch nicht ermittelt. Ebenfalls in den heißen Gegenden zeigt sich
Filaria Bancrofti
Cobb., von der ein Jugendstadium
(die Filariaden
sanguinis hominis) massenhaft das menschliche
Blut, das geschlechtsreife
Tier aber den
Hodensack
bewohnt. Aus dem
Blut sollen die
Jungen durch die Kapillargefäße der
Nieren in die Harnröhrchen geraten und mit dem
Urin,
welcher alsdann blutig ist
(Hämaturie), nach außen entleert werden, um später auf unbekannte Art wieder im
Menschen aufzutauchen.
Ähnlich verhält es sich mit Filariaden
immitis, die im
Herzen der ostasiatischen
Hunde
[* 6] ihren Sitz hat.
Vgl. Leuckart, Allgemeine Naturgeschichte der Parasiten (Leipz. 1879).