
Fiesch
oder Viesch (Kt. Wallis, Bez. Goms). 1071 m. Gem. und schönes Pfarrdorf, am rechten Ufer der Rhone gegenüber Aernen und an der Ausmündung des Fiescherthales prachtvoll gelegen, 18 km nö. Brig. Hauptzentrum für den Fremdenverkehr zwischen Brig u. dem Rhonegletscher. Postbureau, Telegraph; Pferdewechsel des Postkurses Brig-Furka-Göschenen. Gemeinde, mit Birchi u. Wiler: 58 Häuser, 467 kathol. Ew.; Dorf: 15 Häuser, 127 Ew. Klimatischer Kurort mit zwei Gasthöfen. Schöne neue Kirche. Vom Fiescherbach (oder der Eau Blanche) in zwei Hälften getrennt.
Neben der nach O. weiterführenden und bald das Gehänge des Gibeleggwaldes erklimmenden
Furkastrasse
gehen von Fiesch
noch drei bedeutende
Alpwege aus, deren einer nach N. ins
Fiescherthal führt, während der zweite längs
dem bewaldeten Hang zur Terrasse von Fürnergarten und zum
Eggishorn leitet und der dritte s. vom Dorf von der Hauptstrasse
abzweigt, unweit der Mündung des grossen
Fiescherbaches in die Rhoneschlucht eintritt, den Fluss auf
einer Holzbrücke überschreitet und nach
Aernen und
Binn führt. Fiesch
besass im 13. und 14. Jahrhundert sein eigenes Edelgeschlecht,
dessen letztes bekanntes Glied, Wilhelm von
Viesch, seine
Güter an die um 1325 in
Aernen sesshaft gewordenen Augustinerinnen
vom
Mont de Grâce, die dann 1344 nach Fiesch
übersiedelten, abtrat.
Nach zeitgenössischen Urkunden hausten diese Nonnen in einem festen
Turm am Hauptplatz von Fiesch.
Trotzdem der
Bischof von
Sitten die Schwestern ermächtigt hatte, zweimal in der Woche im
See der
«Monts de
Mörel» (es ist damit ohne Zweifel der Bettenersee
gemeint) zu fischen, verschwand 1505 das Kloster Mangels an genügendem Einkommen. Gerichtsherr von Fiesch
war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts der
Bischof. Ueber Fiesch
hat man ein Bronzebeil gefunden. 1265: Viu; 1277: Vios; 1360:
Vyes und
Vies. Vom lat. vicus = Dorf,
Weiler.